Olbernhau: „April, April – der weiß nicht was er will“, besagt ein altes Sprichwort. Aber lesen Sie selbst, was Dirk Christoph in einem meteorologischen Rückblick über den zurückliegenden Monat vermerkt hat:
Gleich vorweg, so grandios wie der April des Vorjahres präsentierte sich der 2019-er April nicht. Aber er braucht sich nicht zu verstecken und typisches Aprilwetter legte er auch nicht an den Tag, abgesehen von ein paar Temperatur-Eskapaden vom 10. bis 14. April. Nach recht mildem Beginn brachen hier die Temperaturen, auch am Tag, regelrecht ein. Durchgehend Nachtfrost bis knapp an die minus 5 Grad und Tageshöchsttemperaturen, wie am 12., von nicht einmal 2 Grad unterstreichen dies deutlich. Dazu schneite es am 14. bis in mittlere Lagen. Doch selbst dieser Schnee, aufgetaut entsprach das 2,5 Liter pro Quadratmeter, war höchst willkommen. Seit dem 29. März hatte es keinen Niederschlag gegeben, was sich auch bis zum 25. April so fortsetzte. Der April entwickelt sich weiter zum Trockengaranten, denn in den vergangenen 25 Jahren erfüllten lediglich vier Aprilmonate das Niederschlagssoll.
Nach Monatsmitte, mit Beginn der Karwoche, erholten sich die Temperaturen und erreichten zu Ostern, nach allerdings durchweg kaltem Start mit Bodenfrost, die 20-Grad-Marke. Das drittwärmste Ostern der zurückliegenden 20 Jahre war besiegelt. Noch markanter setzte sich die Sonnenscheindauer in Szene. Während der acht Tage vom 15. bis 22. April (Ostermontag) ließ sich fast keine Wolke am Himmel blicken. Die daraus resultierenden Sonnenstunden (103) entsprechen fast denen eines normalen ganzen Monats April.
Der Einfluss atlantischer Tiefausläufer beendete Richtung Monatsende den ungetrübten Sonnenschein und der lang ersehnte Regen erreichte auch unsere Region. Doch auch wenn es die Regentonnen füllte, bleibt mit einer Erfüllung von nur 38 Prozent ein enormes Defizit.
D. Christoph