Frostiger April

Olbern­hau: Der April, in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zumeist ein Garant für mil­des, tro­cke­nes und son­ni­ges Wet­ter, zeig­te die­ses Jahr eine ganz ande­re Sei­te. Nach einem hoff­nungs­vol­len Beginn mit 19,2 Grad am 1. April, die den gesam­ten Monat nicht annä­hernd wie­der erreicht wur­den, kann­ten die Tem­pe­ra­tu­ren nur eine Rich­tung, nach unten. Nor­ma­ler­wei­se sieht die Ent­wick­lung genau umge­kehrt aus. März und April sind die Mona­te mit den höchs­ten Stei­ge­rungs­ra­ten bei den Tages­höchst­tem­pe­ra­tu­ren jeweils von Monats­an­fang bis -ende.

Neben dem 1. April erreich­ten ledig­lich fünf wei­te­re Tage das Tages­soll. An 24 Tagen dage­gen blie­ben die Wer­te teils deut­lich unter dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel. Nega­tiv­spit­zen­rei­ter war hier der 16. April mit einer Höchst­tem­pe­ra­tur von nur 2,5 Grad, das sind über zehn Grad zu kalt. Den­noch han­delt es sich „nur“ um den viert­käl­tes­ten April der zurück­lie­gen­den 45 Jah­re.

1977 war der April in Sum­me fast noch zwei Grad käl­ter, gefolgt von 1997 und 1980. Wenn­gleich dabei immer eine über­durch­schnitt­li­che Schnee­men­ge im Spiel war, so zeigt eine Rück­schau, dass Schnee im April gene­rell kei­ne Sel­ten­heit dar­stellt.

In die­sem Jahr bil­de­te sich am Abend des Oster­mon­tags (5.) bin­nen kur­zer Zeit eine Schnee­de­cke von zehn Zen­ti­me­tern aus. Vor­an­ge­gan­gen war ein Tem­pe­ra­tur­sturz von knapp neun Grad zur Mit­tags­zeit auf minus drei Grad um 19 Uhr. Zusätz­lich mäßi­ger und kal­ter Wind ver­mit­tel­te ein Gefühl von tiefs­tem Win­ter. Nach wei­te­ren neun Schnee­fall­ta­gen, der letz­te am 16. April mit noch­mals fünf Zen­ti­me­tern am Mor­gen, zog sich der Win­ter in Sachen weiß end­gül­tig zurück. Nicht so jedoch bei den Tem­pe­ra­tu­ren, denn die Näch­te brach­ten bis Monats­en­de zumeist Frost und am Tage wur­de es nur zöger­lich wär­mer.

Selbst die Son­ne, die an drei auf­ein­an­der fol­genen­den Tagen zum Monats­en­de unge­hin­dert vom wol­ken­lo­sem Him­mel schien, war gegen die ein­ge­flos­se­ne Polar­luft wei­test­ge­hend macht­los.

D. Chris­toph