Wechselhafter Januar

Olbern­hau: Ob denn der dies­jäh­ri­ge Win­ter mit Schnee und Eis schon Geschich­te ist? Fragt sich wohl so man­cher, beim Blick auf den Kalen­der. Wie die meteo­ro­lo­gi­sche Rück­schau für den Monat Janu­ar aus­fällt, dar­über infor­miert der Olbern­hau­er Wet­ter­frosch, Dirk Chris­toph.

Schaut man sich den Win­ter bis­her an, dann fällt die gro­ße Wech­sel­haf­tig­keit auf. Dabei pass­ten Nie­der­schlag und Tem­pe­ra­tu­ren zumeist nicht zusam­men, um für eine anhal­ten­de Win­ter­pha­se zu sor­gen.

An den ers­ten vier Tagen des Monats Janu­ar gab es reich­lich Nie­der­schlag, der für gut 30 Zen­ti­me­ter Schnee gereicht hät­te. Doch die Tem­pe­ra­tu­ren lagen bei fast zehn Grad im posi­ti­ven Bereich. Vom 7. bis 22. Janu­ar stell­te sich zumin­dest am Ther­mo­me­ter eine hoch­win­ter­li­che Pha­se ein. Nachts wur­de es mit teils bis minus 15 Grad sogar rich­tig grim­mig kalt.

Am Mor­gen des 16. lagen dann sogar wie­der ein­mal zehn Zen­ti­me­ter Schnee. Doch schon am Nach­mit­tag und Abend des Fol­ge­ta­ges (17.) zog etwas über die Regi­on hin­weg, was wirk­lich nie­mand braucht: extrem gefähr­lich gefrie­ren­der Regen bei minus zwei Grad.

Dar­auf schnei­te es erneut vier Zen­ti­me­ter, bevor es nach eis­kal­ter Nacht zum 21. Janu­ar am 22. bis zu acht Grad warm wur­de. Kon­stan­ter Win­ter sieht in der Tat anders aus. Bis Monats­en­de gab es ledig­lich einen posi­ti­ven Effekt, und zwar zeig­te sich die Son­ne end­lich wie­der etwas mehr als jah­res­zeit­lich üblich. Seit Okto­ber war das nicht mehr der Fall.

Dafür war etwas den gesam­ten Monat über nahe­zu dau­er­prä­sent, wor­auf die meis­ten lie­bend gern ver­zich­ten: der Wind. An 17 Tage weh­ten Böen mit min­des­tens der Stär­ke 6 übers Land, was Stark­wind bedeu­tet. Zwei Tage davon gab es sogar die Stär­ke 8 bzw. 9.

Wind oder gar Sturm gehö­ren zu Tief­druck­ge­bie­ten, die vom Atlan­tik kom­mend in der Regel von West nach Ost durch­zie­hen. Das ver­deut­licht, dass sich mit der­ar­ti­gen Kon­stel­la­tio­nen, also Atlan­tik­tem­pe­ra­tu­ren, kein dau­er­haf­tes Win­ter­wet­ter ein­stel­len kann.

Im Schnitt gli­chen sich über den Monat die Käl­te­wel­le und deut­lich zu mil­de Tage aus, so dass es zah­len­mä­ßig letzt­lich eine „Null­num­mer“ gab, das heißt, der Janu­ar schließt im Mit­tel genau mit 0,0 Grad ab. Das sind 0,5 Grad über dem lang­jäh­ri­gen Durch­schnitt.

Nie­der­schlag fiel mit 74,5 Litern pro Qua­drat­me­ter ein klein wenig mehr als im Mit­tel (107 Pro­zent). Die Son­ne schien 60 Stun­den, das heißt, 18 Pro­zent mehr als nor­mal.

D. Christoph/EK-Red.