Annaberg-Buchholz: Bald beginnen die Sommerferien und noch immer haben über 700 Jugendliche keinen festen Ausbildungsplatz. Gleichzeitig sind noch 914 Lehrstellen unbesetzt. Die Berufsberater der Arbeitsagentur helfen auch kurzfristig und unterstützen aktiv bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Von Oktober 2017 bis Mai 2018 haben sich insgesamt 1.612 Mädchen und Jungen in der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz gemeldet und sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 34 oder 2,2 Prozent mehr als im Mai letzten Jahres. Im gleichen Zeitraum wurden 1.583 Ausbildungsstellen zur Besetzung in den Betrieben des Erzgebirges gemeldet. Das sind zwar 105 oder 6,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dennoch sind aktuell noch 914 Ausbildungsplätze unbesetzt. 770 Jugendliche haben noch keine Ausbildungsstelle gefunden. Das Angebot übersteigt die Nachfrage und Schüler können quasi aus mehr als einer Stelle wählen.
Die Wunschberufe der Jugendlichen sind seit vielen Jahren unverändert. So wollen viele junge Menschen eine Ausbildung zum Verkäufer, Einzelhandelskaufmann, Kfz-Mechatroniker, Kaufmann für Bürokommunikation oder Fachlageristen machen. Auffällig ist, dass sich nahezu jeder zweite der noch suchenden Jugendlichen für einen von zehn Wunschberufen entschieden hat, obwohl es in Deutschland rund 330 verschiedene Ausbildungsberufe gibt und auch eine Vielzahl im Erzgebirge erlernt werden kann.
Besonders gute Chancen auf einen Lehrvertrag gibt es in Berufen, in denen die interessierten Bewerber rar sind. So suchen zum Beispiel Berufe des Lebensmittelhandwerkes, wie Bäcker und Fleischer sowie die entsprechenden Fachverkäufer Fleischerei und Bäckerei nach Bewerbern. Aber auch bei Berufskraftfahrern, Kaufleuten Groß- und Außenhandel, Straßenbauern, Elektronikern Betriebstechnik und Dachdeckern gibt es mehr freie Lehrstellen als Bewerber.
Jugendliche sollten deshalb immer einen Plan B haben und zu ihrem Wunschberuf auch Alternativen entwickeln. Oft liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg direkt vor der Haustür oder im näheren Umkreis.
Hilfe und Unterstützung rund um das Thema Ausbildung und Beruf erfahren Jugendliche über die kostenfreie Servicerufnummer. Dort können Jugendlichen einen Termin mit ihrem Berufsberater vereinbaren – auch in Begleitung ihrer Eltern.
Für Unternehmer stehen die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservices der Bundesagentur für Arbeit für Fragen rund um das Thema Ausbildungsstellen und Fördermöglichkeiten sehr gerne zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter www.dasbringtmichweiter.de oder unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00 für Jugendliche und 0800 4 5555 20 für Arbeitgeber.
Agentur für Arbeit