Olbernhau: Auch wenn in puncto Temperatur und Niederschlag keine neuen Rekorde aufgestellt wurden, war der Januar 2020 sicher kein guter Monat, fällt das Resümee von Olbernhaus Hobbymeteorologe Dirk Christoph über den ersten Monat des Jahres aus. Weiter heißt es:
Das sehen sicherlich vor allem die Branchen so, die auf Schnee angewiesen sind und jene, die nun schon seit Monaten auf dringend benötigtes Nass in ausreichender Menge von oben warten. So ein schneereicher und nasser Januar wie im vergangenen Jahr hätte da schon etwas geholfen, doch das Gegenteil war der Fall.
Mit lediglich knapp 28 Litern pro Quadratmeter erreichte der aktuelle Januar nicht einmal die Hälfte des langjährig üblichen. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht das sogar nur einem Sechstel.
An Schnee war bei einem durchschnittlichen Tagesniveau von 5,2 Grad ohnehin nicht zu denken. Selbst auf die für den Monat üblichen knackig kalten Nächte unter minus zehn Grad, also strenger Frost, wartete man vergebens. Die kälteste Nacht brachte nur minus 7,8 Grad.
Doch auch das ungewöhnlich krasse Gegenteil war zu beobachten. Am 10. und 31. Januar zeigte das Thermometer frühmorgens schon Werte von 9 bzw. 11 Grad an, also Nachttemperaturen, die üblicherweise in den Juni gehören. Bei Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt konnte sich am Morgen des 19. Januar doch einmal kurzzeitig eine dünne Schneedecke von gerade einmal einem Zentimeter bilden.
Zusammen mit dem Januar 1991 die geringste Ausbeute an Schnee seit 70 Jahren. Nach Schneeregenschauern am Abend des 28. Januar kam es am darauffolgenden Morgen bei Bodentemperaturen um minus 2 Grad zu gefährlich überfrierender Nässe. Ohne große Wetterwirksamkeit, aber meteorologisch sicher bemerkenswert, ist der neue Luftdruckrekord am 20. Januar um 21.00 Uhr von 1048 Hektopascal.
D. Christoph