Hundstage schmälern Supersommer

Olbern­hau: Wenn es eines neu­er­li­chen Bewei­ses bedurft hät­te, dass sich das Wet­ter nicht an Regeln und schon gar nicht an Pro­gno­sen hält, dann lie­fer­te dies der Juli 2023, beginnt der Olbern­hau­er Hob­by­me­teo­ro­lo­ge, Dirk Chris­toph, sei­nen Wet­ter­rück­blick.

Die hei­ßes­ten Tage des Jah­res, das wur­de sei­ner­zeit schon im Römi­schen Reich beob­ach­tet, sind jene vom 23. Juli bis 23. August. Doch wie steht es eigent­lich um die sta­tis­ti­sche Treff­si­cher­heit heut­zu­ta­ge? Betrach­tet man die gemit­tel­te Höchst­tem­pe­ra­tur der zurück­lie­gen­den 30 Jah­re genau die­ser 32 Tage, so ist das Ergeb­nis tat­säch­lich ver­blüf­fend. Weder vor­her und erst recht nicht danach ist das Tem­pe­ra­tur­ni­veau so sta­bil hoch. Eine Tem­pe­ra­tur­span­ne von 22,5 bis 25,0 Grad wird dabei an kei­nem die­ser Tage unter­schrit­ten und außer­halb die­ses Zeit­rau­mes so gut wie nie erreicht. Der Tag mit der höchs­ten gemit­tel­ten Höchst­tem­pe­ra­tur ist dabei der 27. Juli mit 25,0 Grad. Für die Natur und die Ern­te ist das auch sehr von Vor­teil, wenn sich das Wet­ter dar­an hält. Doch wie ein­gangs schon ange­deu­tet, klappt das eben nicht immer.

Die­ser Som­mer ver­schoss sein Pul­ver sozu­sa­gen bereits vor­her. Vom 7. bis 19. Juli reih­te sich ein Som­mer­tag an den nächs­ten. Von 13 Som­mer­ta­gen (über 25 Grad) erreich­ten sogar 4 Tage die Kate­go­rie Hit­ze­tag (über 30 Grad) mit der Höchst­tem­pe­ra­tur von 33,6 Grad am 15. Juli. Sogar eine tro­pi­sche Nacht, also wenn die Tem­pe­ra­tur nachts nicht unter 20 Grad fällt, konn­te regis­triert wer­den. Die­se trat am 12 Juli mit einem nächt­li­chen Mini­mum von 21,0 Grad auf. Der­ar­ti­ge Näch­te sind vor allem in expo­nier­ten Tal­la­gen, wie es auch auf Olbern­hau zutrifft, sehr sel­ten. Dazu sind eini­ge Vor­aus­set­zun­gen nötig. Neben einer hohen Aus­gangs­tem­pe­ra­tur mit der es in die Nacht hin­ein geht, darf der Wind nicht völ­lig ein­schla­fen, um ein Absin­ken der kal­ten Luft zu ver­hin­dern.

Nie­der­schlag blieb zunächst Man­gel­wa­re, nur 24 Liter pro Qua­drat­me­ter fie­len in den Tagen bis zum Beginn der Hunds­ta­ge. Auch die Son­ne lie­fer­te bis dahin 85 Pro­zent ihrer Monats­leis­tung ab.

Nun began­nen die Hunds­ta­ge und wie zu befürch­ten war, trat der Som­mer Tag für Tag, Stück für Stück den Rück­zug an. Zum Teil erreich­ten die Tem­pe­ra­tu­ren nicht ein­mal mehr die 20-Grad-Marke. Dazu gesell­ten sich Schau­er und Gewit­ter. Der Regen, eigent­lich drin­gend benö­tigt, stell­te aber,  je wei­ter der Som­mer vor­an­schritt, spe­zi­ell dann im August, ein Pro­blem bei der Ern­te dar.

Ins­ge­samt schloss der Juli mit 0,9 Grad leicht über dem Mit­tel der Tem­pe­ra­tur ab. Das kal­te letz­te Drit­tel wur­de von den hei­ßen Tagen zuvor also gut kom­pen­siert. Die Son­nen­schein­dau­er lag mit 101 Pro­zent fast genau im Mit­tel. Nie­der­schlag fiel weni­ger als zwei Drit­tel (63 Pro­zent) des monats­üb­li­chen.

D. Christoph/EK-Red.