Schafskälte nach über 14 Jahren

Olbern­hau: Nach der sehr frü­hen, lan­gen und mit bis zu 35,6 Grad sehr hef­ti­gen Hit­ze­pe­ri­ode im Juni ver­gan­ge­nen Jah­res ließ es der ers­te Som­mer­mo­nat 2023 zunächst eher gemä­ßigt ange­hen. Vom Mai blieb sogar noch ein Hauch nächt­li­che Käl­te übrig, denn am 3. Juni sank die Boden­tem­pe­ra­tur, also 5 Zen­ti­me­ter über dem Erd­bo­den, auf minus 0,5 Grad ab. Das heißt, die Wie­sen waren mor­gens weiß. Das war zwar nur für eine Stun­de, von 4.20 Uhr bis 5.20 Uhr, und kann kei­ne frost­emp­find­li­che Pflan­zen wie zum Bei­spiel Kar­tof­feln mehr schä­di­gen. Aber, das als Schafs­käl­te bezeich­ne­te Ereig­nis trat letzt­ma­lig in die­ser Inten­si­tät, also mit Boden­frost, vor 14 Jah­ren, am 6. Juni 2009 auf.

Kla­re kal­te Näch­te heißt auch viel Son­nen­schein am Tag und zunächst kein Regen. Das änder­te sich am 7. Juni mit einem kräf­ti­gen Gewit­ter kurz nach dem Mit­tag. Danach hieß es für die Natur zwei Wochen dürs­ten. Zusätz­lich stie­gen nun die Tem­pe­ra­tu­ren deut­lich an. Vom 18. Juni bis Monats­en­de gab es neun Tage mit som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren über 25 Grad, drei­mal schei­ter­te das Ther­mo­me­ter mit 29,0 bis 29,4 Grad nur knapp an der Mar­ke Hit­ze­tag (30 Grad).

Nie­der­schlag in kon­ti­nu­ier­li­chen Men­gen zur Erde zu brin­gen, war dabei nicht gera­de die Stär­ke des ver­gan­ge­nen Monats. Wäh­rend eines neu­er­li­chen Gewit­ters in der Nacht vom 22. zum 23. bahn­ten sich dabei 33 Liter Regen pro Qua­drat­me­ter den Weg zur Erde. Am letz­ten Tag des Monats war es etwa die glei­che Men­ge, die sich dies­mal aller­dings bin­nen nur einer Drei­vier­tel­stun­de über Tei­le der Stadt ergoss. Betrof­fen waren hier haupt­säch­lich die west­li­chen Tei­le und das Stadt­zen­trum, wäh­rend es wei­ter öst­lich, vor allem in der Regi­on um Deutsch­neu­dorf bei ganz leich­tem Regen blieb.

Nie­der­schlags­ta­ge waren ins­ge­samt zwar nur elf zu ver­zeich­nen, dafür hat­ten es eini­ge, wie eben erwähnt, in sich. Die Monats­men­ge beläuft sich auf 121 Liter pro Qua­drat­me­ter, was 144 Pro­zent ent­spricht. Die Son­ne war an allen Tagen prä­sent und schaff­te mit 239 Stun­den erneut mehr als im Mit­tel (117 Pro­zent). Trotz küh­lem Monats­start dreh­te der Berichts­mo­nat das Monats­mit­tel noch ins Plus und war mit 1,2 Grad über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel der ach­te zu war­me Juni in Fol­ge.

D. Chris­toph