Olbernhau: Nachdem bisher alle vorangegangenen fünf Monate dieses Jahres zu kalt ausfielen, vor allem der April und Mai waren ja ungewöhnlich kühl, schien der Juni nun wieder viel aufholen zu wollen. Zunächst in gemäßigtem Rahmen mit Tagestemperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Der Regen wurde dabei auch nicht vergessen. Am 5. und 6. Juni kamen mit 20 bzw. über 28 Litern pro Quadratmeter schon deutlich mehr als die Hälfte des Monatssolls vom Himmel.
Doch dieses Bild änderte sich in der zweiten Dekade. Zwischen dem 11. und 20. Juni, also haargenau in der Dekade, fiel kein einziger Tropfen.
Am 13. gab es einen ungewöhnlichen Temperatureinbruch. Nur an diesem einen Tag wurden nicht einmal 15 Grad als Höchsttemperatur erreicht. Der Folgemorgen war mit knapp fünf Grad ebenfalls nochmals kühl. Sollte das etwa eine Miniausgabe der Schafskälte gewesen sein?
Ab dem 14. bis zum 21. gesellten sich zur trockenen Phase hochsommerliche Temperaturen dazu. Der Höchstwert dabei: 31,0 Grad am 19. Juni. Die Sonne gab dabei an einigen Tagen mit über 15 Stunden ihr absolut möglichstes, denn im Olbernhauer Talkessel kann man ja die astronomisch Möglichen über 16 Stunden nicht erreichen. Pünktlich mit Beginn der dritten Monatsdekade war es dann mit der großen Wärme und auch der niederschlagsfreien Etappe vorbei.
Bis Monatsende regnete es fast täglich und nochmals rund 62 Liter pro Quadratmeter, was der nun anstehenden Erdbeerernte nicht gut bekam.
Der Juni war mit einer Übererfüllung von 147 Prozent nun der fünfte von den ersten sechs Monaten des Jahres mit Niederschlagsüberschuss, denn nur der März zeigte sich zu trocken. Trotzdem ist an einen ausgeglichenen Niederschlagshaushalt über die letzten Jahre hinweg nicht zu denken. Gerechnet seit Januar 2018, also dem Beginn der Trockenjahre, fehlen immer noch 400 Liter pro Quadratmeter, was rund fünf kompletten Monatsmengen entspricht.
Das Monatsmittel der Temperatur von 18,1 Grad liegt 2,5 Grad über dem 30-jährigen Durchschnitt und die Sonnenscheindauer mit 220 Stunden (107 Prozent) ebenfalls leicht über dem Soll.
D. Christoph