Rekorde im Februar

Olbern­hau: Meteo­ro­lo­gisch extrem abwechs­lungs­reich und sogar mit neu­en Rekor­den ging der Febru­ar 2021 in die Wet­ter­his­to­rie ein. Er begann rela­tiv mild, so dass bin­nen drei Tagen sämt­li­cher Schnee, die Alt­las­ten des Janu­ar, weg­tau­te. Rund zwölf Stun­den Dau­er­re­gen mit 19,5 Litern pro Qua­drat­me­ter in der sehr mil­den Nacht vom 3. zum 4. Febru­ar spül­ten die letz­ten Res­te hin­weg.

Doch der Win­ter kehr­te mit aller Macht zurück. Dazu gehör­te vor allem unge­wöhn­li­che Käl­te, wie sie in den letz­ten Jah­ren sel­te­ner gewor­den ist und trotz der tie­fen Tem­pe­ra­tu­ren reich­lich Schnee. In der Nacht zum 7. Febru­ar beför­der­ten die Schnee­fäl­le Saha­rastaub zur Erde, auch Blut­schnee genannt, der am Mor­gen für eine gelb-bräunliche Schnee­fär­bung sorg­te. Wei­te­rer, nun wie­der rich­ti­ger wei­ßer Schnee, ließ die Schnee­hö­he bis zum 11. Febru­ar auf 21 Zen­ti­me­ter anwach­sen. Die Tem­pe­ra­tur sank nachts dabei acht Mal unter minus zehn Grad. Das Mini­mum am 10. Febru­ar betrug minus 19,8 Grad, fünf Zen­ti­me­ter über Schnee gar minus 23 Grad. Die letz­te noch deut­lich gewal­ti­ge­re Käl­te­wel­le in einem Febru­ar gab es 2012 mit sechs Näch­ten unter minus 20 Grad, zwei­mal davon sogar minus 24,5 Grad.

Die Pro­phe­zei­ung eini­ger Wet­ter­mo­del­le für eine wochen­lan­ge Käl­te­pe­ri­ode bis weit in den März hin­ein zer­schlug sich jedoch ganz schnell. Im Raum Olbern­hau um zwei Tage ver­zö­gert, bedingt durch den Böh­mi­schen Wind, klet­ter­ten dann auch hier die Tem­pe­ra­tu­ren im Rekord­tem­po. Erst auf 5 Grad (am 16.), wei­ter auf 11 Grad (am 20.), um ab 23. Febru­ar (18,8 Grad) täg­lich neue Februar-Rekorde auf­zu­stel­len. Die bis­he­ri­ge Februar-Höchstmarke (18,2 Grad) aus dem Jah­re 2008 wur­de an den bei­den Fol­ge­ta­gen mit 19,0 und 19,9 Grad noch­mals mühe­los über­bo­ten.

Hin­ter­grund für die­se unge­wöhn­li­che Wär­me war eine vom Hoch „Ilon­ka“ gesteu­er­te Warm­luft­zu­fuhr aus dem Süd­wes­ten, mit aber­mals reich­lich Saha­rastaub in der Luft. Der anschlie­ßen­de Tem­pe­ra­tur­sturz bin­nen 24 Stun­den zum 25. Febru­ar um 15 Grad war aller­dings enorm. Tags dar­auf schnei­te es am Abend bei Null Grad sogar leicht.

D. Chris­toph