Olbernhau: Nach dem viel zu kühlen Mai ließ der Juni von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dies nicht wiederholen zu wollen. Dafür spricht als erstes die verblüffende Temperaturkontinuität, denn an allen 30 Tagen wurden mindestens über 20 Grad Tageshöchsttemperatur erreicht. Das sucht seinesgleichen.
Doch der Monat war dennoch zweigeteilt. Bis etwa Monatsmitte zogen bei sommerlichen Temperaturen immer wieder Schauer und lokal zum Teil schwere Gewitter durch. Verblüffend dabei auch die unterschiedlichen Niederschlagsmengen auf kurzer Distanz. Während am 4. Juni an meiner Messstelle in Olbernhau nahezu unbedeutende 5,5 Liter fielen, waren es in Stadtteilen weniger als drei Kilometer östlich bis zu 47 Liter pro Quadratmeter. Noch drastischer die Situation zwei Tage später, als Teile Marienbergs überflutet wurden, in Olbernhau aber nur ein paar Tropfen fielen. Am Pfingstmontagabend zog ein Hagelunwetter etwas großflächiger über die Region.
Während die Temperaturen ihr Soll an Sommer- bzw. Hitzetagen eigentlich schon erfüllt hatten, fehlte der flächendeckende Landregen wieder einmal. Daran änderte sich in der zweiten Monatshälfte gar nichts. Im Gegenteil. Durch entsprechende Konstellation der Luftdruckgebilde über Europa wurde zeitweise Luft direkt aus der Sahara angesaugt. Niederschlag war nun in dieser trocken-heißen Luft ausgeschlossen. Dafür erreichten die Temperaturen auch an der Olbernhauer Messstation bisher nie dagewesene Juni-Werte. Am 26. wurde mit 33,8 Grad der bisherige Höchstwert vom 21. Juni 2000 (32,9 Grad) um fast ein Grad überboten. Doch dieser Rekord hielt nur vier Tage, denn am letzten Junitag standen sogar 35,3 Grad auf dem Thermometer. 17 Sommertage über 25 Grad und 4 heiße Tage über 30 Grad sind weitere Rekorde.
Zum Vergleich: Der gesamte Sommer 1996 schaffte nur 15 Sommertage. Aber auch Frost gab es wieder im Erzgebirge, zuletzt minus 1,2 Grad in Kühnhaide am 29. Juni und auch Deutschneudorf-Brüderwiese verzeichnete dreimal Bodenfrost.
D. Christoph