Bürgerschaft kämpft gegen weitere Windmühlen

Olbernhau-Dittmannsdorf: Die Pro­ble­ma­tik „Geplan­te Wind­kraft­an­la­gen auf Gemar­kun­gen der bei­den Olbern­hau­er Orts­tei­le Schön­feld und Ditt­manns­dorf“ erregt seit ihrem Bekannt­wer­den die Gemü­ter in der Groß­ge­mein­de. Obwohl der Regio­nal­plan, der poten­ti­el­le Flä­chen zur Wind­ener­gie­ge­win­nung aus­wei­se, noch nicht end­gül­tig beschlos­sen sei,würden bereits Wind­kraft­be­trei­ber um Pacht­land bei den betref­fen­den Flä­chen­ei­gen­tü­mern im geplan­ten Ter­ri­to­ri­um buh­len. Da aus­ge­sand­te Fir­men­mit­ar­bei­ter mit frag­wür­di­gen Mit­teln arbei­ten wür­den, indem sie zuneh­mend ver­such­ten, die Grund­stücks­ei­gen­tü­mer unter Druck zu set­zen, hat­ten die ört­li­che Bür­ger­initia­ti­ve gegen Wind­kraft sowie bei­de Ort­schafts­rä­te vor eini­gen Tagen zur Ein­woh­ner­ver­samm­lung ein­ge­la­den. Rund 80 nah­men dar­an teil und wur­den über den aktu­el­len Stand infor­miert.

Zuge­gen war mit Dr. Jens Uhlig auch ein Ver­tre­ter des zustän­di­gen Pla­nungs­ver­ban­des der Regi­on Chem­nitz. „Der Regio­nal­plan, mit dem die von der Bun­des­deut­schen Regie­rung gefor­der­te Erhö­hung des Anteils an erneu­er­ba­ren Ener­gi­en fest­ge­legt wird, ist noch nicht in tro­cke­nen Tüchern. Nach dem Aus­le­gen des Pla­nungs­ent­wur­fes sind zahl­rei­che Ein­wän­de von Bür­gern ein­ge­gan­gen, die nun­mehr abge­wägt wer­den müs­sen“, infor­mier­te Dr. Jens Uhlig. Er selbst hof­fe, dass der Plan 2019 geneh­migt sein wer­de. Da erfah­rungs­ge­mäß auch bereits gefass­te Beschlüs­se ange­foch­ten wer­den kön­nen, sei noch nicht sicher, wann der Regio­nal­plan letzt­end­lich grei­fe. Micha­el Rudolph von der Bür­ger­initia­ti­ve, die mitt­ler­wei­le bereits 120 akti­ve Mit­glie­der zäh­le, wies in die­sem Zusam­men­hang noch ein­mal dar­auf hin, dass sich sowohl über 90 Pro­zent der befrag­ten Bür­ger im Rah­men eines Bür­ger­be­geh­rens wie auch die Gemein­de Pfaf­f­ro­da gegen die Erwei­te­rung des vor­han­de­nen Wind­parks aus­ge­spro­chen hät­ten. Auch der Kreis­tag des Erz­ge­birgs­krei­ses ver­tre­te die­sen Stand­punkt.

Nicht nur über die Vor­ge­hens­wei­se eines Wind­kraft­un­ter­neh­mens aus Regens­burg wur­de an die­sem Abend Kri­tik geübt son­dern auch über die Höhe der geplan­ten Wind­kraft­an­la­gen, die auf vor­lie­gen­den Pacht­ver­trags­ent­wür­fen von einer Naben­hö­he von 170 Metern aus­ge­he. „Soll­te dies geneh­migt wer­den, ist an ein wohn­ba­res Leben weder im Ort noch in der gesam­ten Regi­on zu den­ken“, argu­men­tier­te Petra Mar­tin vom Ort­schafts­rat Ditt­manns­dorf und ern­te­te den Applaus aller Anwe­sen­den. „Die vor­han­de­nen 40 Wind­kraft­an­la­gen auf unse­rem Gebiet füh­ren bereits jetzt zu enor­men Belas­tun­gen. Eine wei­te­re Zunah­me ist nicht hin­nehm­bar“, ergänz­te Karl May aus Pfaf­f­ro­da.

Dass die Stadt Olbern­hau hin­ter der Bür­ger­initia­ti­ve ste­he, mach­te Stadt­ober­haupt Heinz-Peter Hau­stein deut­lich und erklär­te, „es kann und darf nicht sein, dass die Bür­ger durch Wind­kraft nega­tiv beein­flusst wer­den“.

Solan­ge die Chan­ce besteht, wer­den wir wei­ter gegen den Bau von Wind­kraft­an­la­gen im Ort kämp­fen“, unter­mau­er­te Karin Mat­thes und appel­lier­te an die betref­fen­den Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, ihr Land dafür nicht her­zu­ge­ben.

Um der Ange­le­gen­heit wei­ter Nach­druck zu ver­lei­hen, wer­den wir auch das Gespräch mit unse­ren Landtags- und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten suchen“, unter­mau­er­te Micha­el Rudolph abschlie­ßend.

Eh