Gewitter – Fehlanzeige im August

Olbern­hau: Der August bekam den lan­gen Atem der Bau­ern­re­gel des Sie­ben­schlä­fer­ta­ges (27. Juni) zunächst deut­lich zu spü­ren. Die­ser Tag hat­te sich sei­ner­zeit sehr durch­wach­sen gezeigt, doch soll­te es wirk­lich, so wie es die Bau­ern­re­gel dazu besagt, sie­ben Wochen so wei­ter­ge­hen? Immer­hin fal­len in die­sen Zeit­raum die Hunds­ta­ge (23. Juli bis 23. August), die eigent­lich hei­ßes­ten Tage des Jah­res. Letzt­lich fie­len sie zwar nicht ins Was­ser, denn nur am 5. August schüt­te­te es mit 16 Liter pro Qua­drat­me­ter recht ordent­lich.

Viel­mehr waren es die Tem­pe­ra­tu­ren die nicht so recht an Som­mer erin­nern woll­ten. Nach einer kur­zen Wär­me­pha­se mit bis zu 26 Grad am 8. August, eine der weni­gen Aus­nah­men, folg­te ein rasan­ter Tem­pe­ra­tur­sturz. Mit der käl­tes­ten zu die­ser Jah­res­zeit mög­li­chen Luft­mas­se stieg das Ther­mo­me­ter am 10. August auf nur 12,9 Grad Maxi­mal­tem­pe­ra­tur. Es folg­te die käl­tes­te Nacht des Monats mit gera­de noch 2,9 Grad zum Son­nen­auf­gang. In fünf Zen­ti­me­ter über dem Erd­bo­den gemes­sen fehl­te bei 1,3 Grad nicht mehr viel zum Boden­frost.

Kein Wun­der also, dass die ers­te August­de­ka­de die mit Abstand käl­tes­te der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re war. Und: Die Sie­ben­schlä­fer mach­ten Über­stun­den und häng­ten noch eine Woche dran. Denn genau acht Wochen nach dem 27. Juni gesell­te sich zur wei­test­ge­hen­den Tro­cken­heit end­lich Wär­me. Zwei Tage schaff­ten sogar noch das Prä­di­kat Hit­ze­tag über 30 Grad. An vier Tagen in Fol­ge ließ sich von mor­gens bis abends kein ein­zi­ges Wölk­chen am Him­mel bli­cken. Die Son­ne erbrach­te rund ein Vier­tel der Monats­sum­me an die­sen vier Tagen und konn­te somit noch ein statt­li­ches Gesamt­plus erwirt­schaf­ten. Eine gran­dio­se Auf­hol­jagd leg­ten auch die Tem­pe­ra­tu­ren hin. Die letz­te Monats­de­ka­de stieg zum wärms­ten Ver­gleichs­zeit­raum seit mehr als vier­zig Jah­ren auf. Damit wur­den die vor­an­ge­gan­ge­nen unter­kühl­ten Tage kom­plett ega­li­siert. Da der August sein Nie­der­schlags­soll nicht ein­mal zur Hälf­te erfüll­te, wei­te­te sich das Jah­res­de­fi­zit immer mehr aus.

Für einen Hoch­som­mer­mo­nat zudem sehr sel­ten: Kein ein­zi­ges Gewit­ter erreich­te die Regi­on. Nur Wet­ter­leuch­ten am Abend des 28. August zeug­te von Gewit­ter in recht wei­ter Fer­ne.

Dirk Chris­toph