Lehrbuchreifes April-Wetter

Olbern­hau: In die­sem Jahr zele­brier­te der April sei­nem Namen fol­gend lehr­buch­rei­fes Wet­ter. Mit kräf­ti­gen Schau­ern, am Vor­mit­tag in Form gro­ßer Schnee­flo­cken, sorg­te sogleich der 1. April bis in die Nie­de­run­gen für eine vor­über­ge­hend dün­ne Schnee­de­cke. Der Früh­ling, der schon im März nicht so rich­tig in die Gän­ge kom­men woll­te, mel­de­te sich aber anschlie­ßend, aller­dings zöger­lich und sehr kurz. Von 6 Grad Höchst­tem­pe­ra­tur noch am 1. April stei­ger­ten sich die Wer­te auf immer­hin schon mal 23 Grad am 5. April. Der zumeist hei­te­re Him­mel wirk­te ledig­lich durch Saha­rastaub etwas die­sig. Doch sol­che Tem­pe­ra­tu­ren wur­den bis Monats­en­de auch nicht annä­hernd wie­der erreicht.

Die zwei­te Deka­de zeich­ne­te sich mit wech­sel­haf­tem Schau­er­wet­ter aus. Dafür blieb es nachts wei­test­ge­hend frost­frei. Doch das änder­te sich pünkt­lich mit Beginn der drit­ten Deka­de. Nun gab es, neben fast täg­li­chem Nacht­frost, so ziem­lich alles was die Wet­ter­kü­che bereit­hält. Noch ver­söhn­lich mit ein­hun­dert Pro­zent Son­nen­schein von Sonnenauf- bis Son­nen­un­ter­gang prä­sen­tier­te sich der 21. April. Doch Höhen­kalt­luft um die minus 35 Grad in 5,5 Kilo­me­ter Höhe, haupt­ver­ant­wort­lich für das Spek­ta­kel der Fol­ge­ta­ge, schob sich auch über unse­re Regi­on. Nie­sel­re­gen, kräf­ti­ge Schnee- und Grau­pel­schau­er und dazwi­schen herr­lichs­ter Son­nen­schein als wäre nichts gewe­sen, so lässt sich der täg­li­che Ver­lauf kurz und bün­dig beschrei­ben.

Nor­ma­ler­wei­se machen die Tem­pe­ra­tu­ren in die­sen Tagen einen kräf­ti­gen Satz nach oben. Auch völ­lig logisch, denn Ende April ist die Tages­län­ge und somit auch der Son­nen­stand mit Mit­te August iden­tisch. Doch mit tage­lang um die 6 Grad, am 24. April sogar nur 4,8 Grad Höchst­tem­pe­ra­tur fehl­ten teils bis zu elf Grad zur Nor­mal­tem­pe­ra­tur. Eine sogar noch etwas käl­te­re drit­te April-Dekade, die in die Geschich­te des Erz­ge­bir­ges ein­ging, gab es im Jah­re 1980. Gro­ße Men­gen von nas­sem schwe­rem Schnee führ­te damals in den Wäl­dern zu Schnee­bruch rie­si­gen Aus­ma­ßes.

D. Chris­toph