Olbernhau: Nach dem viel zu kühlen April-Ende keimte bei den Kleingärtnern die Hoffnung auf, dass es sich dabei vielleicht schon um die vorgezogenen Eisheiligen handeln könnte. Doch so hundertprozentig ging die Rechnung nicht auf. Zunächst gab es an den ersten drei Tagen des Monats Bodenfrost, am 3. Mai sogar minimalen Luftfrost von minus 0,3 Grad gemessen in zwei Metern Höhe. Nach dem 4. Mai mit Nieselregen und nur sechs Grad am Tage, platzte aber endlich der Knoten. An fünf Tagen in Folge schien die Sonne vom nahezu ungetrübten Himmel und trieb die Temperaturen auf über 20 Grad. Der Wermutstropfen an der Sache war allerdings - wie so oft - ein böiger Südostwind, der nicht mehr zuließ. Es folgte die Monatsmitte, also die Zeit, wo die Eisheiligen eigentlich allmählich vorbei sein sollten. Frost trat zwar letztlich keiner mehr auf, dafür gab es das kälteste Pfingsten seit Aufzeichnungsbeginn vor 40 Jahren. Im Mittel war es um 2,3 Grad kälter als das letzte Weihnachten. Am Abend des Pfingstsonntages (15. Mai) gingen zudem Graupelschauer nieder.
In der Folge tat sich allerdings ein ganz anderes Problem auf: die Trockenheit. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung und Erwärmung am Tage fehlte der Vegetation dringend Regen. Bis zum 22. Mai war weniger als 15 Prozent der üblichen Mai-Menge gefallen. Der Trend der beiden Vorjahre setzte sich offensichtlich fort. Erst ein kräftiger Gewitterregen am 23. Mai mit mehr als 20 Litern pro Quadratmeter, rund doppelt so viel wie bisher im Monat gefallen war, erlöste die Natur. Kulturpflanze oder Unkraut, man konnte fast beim Wachsen zusehen.
Viele Gewitter, örtlich auch unwetterartig, beendeten einen temperaturmäßig ausgeglichenen Monat Mai, der nur einen Frost-, aber auch nur einen Sommertag verbuchen konnte.
D. Christoph