Olbernhau: Neben der Umschuldung eines Darlehens bildeten u. a. die Vergabe von Bauleistungen für das anstehende Großprojekt Abwasserkanal Sayda – Olbernhau Schwerpunkte der in der zurückliegenden Woche stattgefundenen Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes (AZV) Olbernhau.
Nach Ablauf der Zinsbindung eines von drei laufenden Altkrediten hatte der AZV mehrere Kreditinstitute kontaktiert, um Angebote für die Tilgung der rund 1,9 Mio Restschuld einzuholen. Dem Vorschlag von Stadtwerke-Geschäftsführer Knut Böttger, die Umschuldung bei der hiesigen Sparkasse vorzunehmen, die mit 0,92 % Zinsen bei einer 15-jährigen Kreditlaufzeit das günstigste Angebot abgegeben hatte, erfuhr die einmütige Zustimmung aller anwesenden Verbandsmitglieder. „Es ist eine angenehme Sache, das Darlehen zu deutlich besseren Konditionen umzuschulden. Wir sparen gegenüber dem vorliegenden nächstbesten Angebot bis zum Jahr 2031 pro Jahr 60.000 Euro an Zinsen, die unseren Kunden zugute kommen“, unterstrich Verbandsvorsitzender Heinz-Peter Haustein.
Grünes Licht erteilten die AZV-Mitglieder auch der Vergabe von Bauleistungen für den 1. Bauabschnitt der Abwasserüberleitung von Pfaffroda nach Olbernhau. „Seit 2014 bemühen wir uns um den Baubeginn. Nach vielen erforderlichen Abstimmungen konnte endlich im März dieses Jahres die Ausschreibung des Projektes erfolgen. Lediglich 1 Bieter aus Neukirchen von ursprünglich 13 interessierten Bewerbern hat ein Angebot, das zudem noch 100.000 Euro unter der Kostenvorgabe liegt, abgegeben“, informierte Knut Böttger, der dem Gremium die Auftragsvergabe an das bietende Unternehmen vorgeschlug.
Als Baubeginn für den ersten Bauabschnitt des Schmutzwasserkanals von Olbernhau nach Pfaffroda, für den rund 1,6 Mio Euro veranschlagt seien, wurde der 27. Juni 2016 (Ferienbeginn) ins Auge gefasst. Für die ersten drei Bauwochen gelte eine Vollsperrung im Bereich der B171 (Ortslage Bärenstein bis Ortseingang Olbernhau). Danach werde mit halbseitiger Straßensperrung weitergearbeitet. „Spätestens im Juni 2017 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein, damit dann der nächste Abschnitt von Pfaffroda nach Sayda in Angriff genommen werden kann“, so Böttger. Bis zum 31.12.2018 soll die Gesamtmaßnahme beendet und damit weitere rund 150 Einwohner an das Kanalnetz angeschlossen sein.
Am Rande informierte der Stadtwerke-Geschäftsführer die anwesenden AZV-Mitglieder kurz zur Thematik „Umrüstung Kleinkläranlagen“. Nachdem die vom Gesetzgeber festgelegte Frist für betroffene Grundstückseigentümer zum 31.12.2015 abgelaufen sei, hätten die Landratsämter die Grundstückseigentümer der noch nicht umgestellten Kleinkläranlagen angeschrieben und Konsequenzen angedroht. „Wir raten allen Betroffenen unseres Verbandsgebietes diesbezüglich mit uns Kontakt aufzunehmen, um eine Lösung zu finden. Die letzte Entscheidung obliegt allerdings der Oberen Wasserbehörde“, wies Knut Böttger hin.
Eh