Olbernhau: Die letzten Tomaten werden im Kleingarten geerntet, der Nebel erobert die Täler und die Sonne macht sich rar – es ist Herbst geworden. Drinnen jedoch ist es warm und im Stadtmuseum Olbernhau am Markt wird es spannend. Die Veranstaltungsreihe Museumsherbst beginnt am Freitag, 18. Oktober, 18.00 Uhr, mit einer Buchvorstellung.
Bernd Max Sauer stellt dabei seine neueste Publikation „Modellbahnland DDR – Perfektion auch im Detail“ vor. Damit erhalten alle Interessierte durch einen ausgewiesenen Branchenkenner einen tiefen Einblick in die Branche, welche die kleinen Dampfrösser herstellte, die noch heute tapfer auf vielen Modellbahnanlagen ihre Runden drehen. Eine Branche zwischen Kleinherstellern, staatlichen Unternehmen – allen voran das VVB (Z) Spielwaren Sonneberg – der Treuhand und den heutigen Akteuren Piko Spielwaren GmbH Sonneberg und Tillig GmbH.
Trotz der Qualitätsprobleme infolge fehlender Materialien wie Buntmetallen und leistungsfähigen Kleinstmotoren gelang es den Modellbahnherstellern in der DDR hochqualitative Verpackungslösungen zu entwickeln und eben jene Klassiker wie die BR95 in der Nenngröße HO.
Auch der VEB VERO Olbernhau als Spielzeughersteller und seine Rolle im Modellbahnland DDR werden nicht zu kurz kommen. Nach der Buchvorstellung besteht die Möglichkeit, zahlreiche Originaldokumente in Augenschein zu nehmen und eine besondere Modellbahnanlage zu bestaunen, die viel über die Beziehung des VEB Piko Sonneberg zu den westdeutschen Herstellern verrät.
Am 22. Oktober steht der Abend unter dem Motto „Ortsschwibbögen im Erzgebirge“. Dazu werden Heike und Wolfgang Lorentz begrüßt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, auf die Vielfalt der erzgebirgischen Schwibbögen in der Region hinzuweisen. Ihre zahlreichen Nachbauten wurden dokumentarisch in einem Buch festgehalten, das nunmehr vorgestellt wird.
Über die 575-jährige Geschichte Dörnthals berichtet am 1. November der Ortschronist des Olbernhauer Ortsteils, Klaus Jablinski.
Eine Woche später, am 8. November, stehen „Historische Waldnutzungskonzepte in Sachsen“ im Mittelpunkt, über die Thomas Bauer spricht.
Zum Abschluss heißt es am 15. November „Der sächsische Dialekt und die erzgebirgische Mundart“ mit Dr. Albrecht Kirsche.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, Spenden für die Museumsarbeit sind willkommen.
Regiebetrieb Kultur- und Tourismus