Kein makelloser Juli

Olbern­hau: Die Vor­zei­chen für einen schö­nen Som­mer­mo­nat Juli stan­den zwar vom Sie­ben­schlä­fer­tag, dem 27. Juni, eigent­lich nicht schlecht. Vor allem die hohen Tem­pe­ra­tu­ren wuss­ten zu über­zeu­gen. Doch bekann­ter­ma­ßen soll­te man über die­sen Tag hin­aus schau­en, also zumin­dest Anfang Juli in den Betrach­tungs­zeit­raum mit ein­be­zie­hen. Doch gera­de da mach­te der Som­mer kom­plett Pau­se. Schau­er zogen über die Regi­on und gera­de ein­mal 16 Grad Höchst­tem­pe­ra­tur wie zum Bei­spiel am 3. Juli ver­pass­ten der Hoff­nung einen kras­sen Dämp­fer. Doch wie so oft in der Ver­gan­gen­heit schon bewie­sen, lässt sich das Wet­ter eben vor­her nicht so leicht in die Kar­ten schau­en, auch nicht von der Sie­ben­schlä­ferre­gel, nach der es angeb­lich etwa sie­ben Wochen so wei­ter­geht, wie im Zeit­raum vom 27. Juni bis Anfang Juli.

Denn, wenn es auch kein makel­lo­ser Juli wur­de, konn­te er sich abso­lut sehen las­sen. Schon am 6. Juli schoss die Tem­pe­ra­tur von einem auf den ande­ren Tag um zehn Grad nach oben und plötz­lich war mit 29,4 Grad die 30-Grad-Marke in Reich­wei­te. Am 9. wur­de sie dann erst­mals in die­sem Jahr geknackt, bis dann am Monats­letz­ten das Ther­mo­me­ter mit 31,0 Grad die Höchst­tem­pe­ra­tur anzeig­te. Aber nach eini­gen Tagen - und die­ses Mus­ter wie­der­hol­te sich in die­sem Juli mehr­fach - wur­de die Luft schwül. Zum Nach­mit­tag bil­de­ten sich Gewit­ter­wol­ken, die immer ört­lich sehr begrenzt zu Schau­ern und Gewit­tern führ­ten. Sta­tis­tisch nach­voll­zie­hen lässt sich das ganz gut an den Son­nen­stun­den, die im Ver­gleich zum Vor­jah­res­mo­nat zwar ver­gleich­bar sind. Aber die­ses Jahr gab es die­se mehr am Vor­mit­tag, vori­ges Jahr mehr am Nach­mit­tag. Das bedeu­tet aber auch, dass mit län­ge­rer Son­nen­ein­strah­lung noch höhe­re Tem­pe­ra­tu­ren mög­lich gewe­sen wären. Die Monats­mit­tel­tem­pe­ra­tur liegt trotz­dem 1,3 Grad über dem 30-jährigen Soll. Mini­mal wär­mer war zuletzt der Juli 2015 und bei der Anzahl der Som­mer­ta­ge (16) mit 25 Grad und dar­über, muss man schon bis zum Juli 2010 zurück­schau­en, um Ver­gleich­ba­res zu fin­den. Was sicher­lich den Monat gefühlt für die Meis­ten erträg­lich gemacht hat, waren die recht oft tie­fen Nacht­tem­pe­ra­tu­ren. An eine tro­pi­sche Nacht (über 20 Grad) war gar nicht zu den­ken. In sechs Näch­ten blie­ben sie leicht über 15 Grad, sie­ben Mal sogar san­ken sie sogar in den ein­stel­li­gen Bereich.

Auch wenn Sach­sen das tro­ckens­te Bun­des­land des Jah­res bis­her ist, wur­de hier in der Regi­on von der Natur nicht ganz ver­ges­sen zu „gie­ßen“. Fast schon kuri­os ist der Ver­gleich der Nie­der­schlags­men­gen von Juli letz­ten Jah­res und die­sem Jahr, die mit 60,5 gegen­über 60,6 Litern pro Qua­drat­me­ter nahe­zu iden­tisch sind. Bedeu­tet aber auch, es sind erneut nur knapp zwei Drit­tel gefal­len. Im Ver­gleich der ers­ten sie­ben Mona­te ergibt sich ein Defi­zit in etwa einer Monats­men­ge und auch im Zwölf­mo­nats­zeit­raum August 2023 bis Juli 2024 ist der kom­for­ta­ble Über­schuss aus Herbst und Win­ter auf nur noch rund 30 Liter zusam­men­ge­schrumpft.

D. Chris­toph