Olbernhau: Ohne „Ignatz“ wäre der Oktober wohl als ausnahmslos angenehmer Herbstmonat in die Statistik eingegangen. „Ignatz“ war das Sturmtief, das im Zusammenspiel mit Tief „Hendrik“ den ersten Sturm der Saison über Deutschland brachte und so einiges, im wahrsten Sinne des Wortes, durcheinanderwirbelte. Vor allem der Bahnverkehr wurde enorm beeinträchtigt und zum Teil sogar eingestellt. Doch das war erst am 21. Oktober.
Der Monat begann mit bis zu 20 Grad recht mild. Aber auf Grund des Klassikers: Ein Hoch über Osteuropa und Tiefs, die von Westen heranzogen, pfiff der Böhmische Wind am 3. Oktober mit Windstärke 6 durchs Flöhatal. Verhältnismäßig hohe Nachttemperaturen und nur geringfügiger Niederschlag waren die Begleiterscheinungen. In der ersten Monatsdekade fielen lediglich 1,4 Liter Regen pro Quadratmeter. Eine regnerische Nacht und ein verregneter Nachmittag am 12. Oktober mit insgesamt 11,9 Litern pro Quadratmeter bildeten die große Ausnahme des gesamten Monats.
Am 20. Oktober, im Vorfeld des besagten Sturmtiefs, wurde nochmal sehr milde Luft aus Südwesteuropa angesaugt. Erneut zeigte das Thermometer 20 Grad zur Mittagszeit an. Das kommt in einer zweiten Oktoberhälfte nicht allzu häufig vor. Nach Durchzug des Sturmtiefs stürzten die Temperaturen dann erwartungsgemäß ab. Mehr als acht Grad waren nun nicht mehr drin.
Richtung Monatsende sollte es nicht nur ein kleines Bergauf, sondern noch mal richtig angenehme zweistellige Werte geben. Doch daraus wurde wieder einmal nichts und schuld war wieder einmal der Böhmische Wind, der den Großraum Olbernhau vom 28. bis 31. heimsuchte. Während etwas entfernt vom Erzgebirgskamm bis zu 19 Grad gemessen wurden, mussten sich die betroffenen Gebiete mit mageren neun Grad begnügen. Hier ist es auch zum Teil begründet, dass die Monatsmitteltemperatur mit 8,1 Grad und somit gegenüber dem 30-jährigen Durchschnitt 0,3 Grad kälter abschließt.
Beim Thema Niederschlag könnte man meinen, die Trockenheit wäre zurück, denn nach dem September mit weniger als der Hälfte des Solls, erreichte die Regenmenge im Oktober nur 39 Prozent. Betrachtet man aber das Jahr bisher insgesamt, so steht immer noch ein Plus von 139 Litern pro Quadratmeter zu Buche. Das sind in etwa zwei Monatsmengen. Dafür war die Sonne in Rekordlaune. Mit 152,5 Stunden (142 Prozent) schien sie so viel wie seit 2005 nicht mehr.
D. Christoph