Althammer-Sanierung auf der Zielgeraden

Olbernhau-Grünthal: Wer die Stadt Olbern­hau besucht, soll­te ihn sich nicht ent­ge­hen las­sen: den Alt­ham­mer in der Sai­ger­hüt­te Grün­thal – ein Stück Welt­erbe in Olbern­hau. Der ältes­te funk­ti­ons­tüch­ti­ge Kup­fer­ham­mer Euro­pas, 1537 erbaut und seit 1961 Muse­um, gehört seit 2019 zum UNESCO-Welterbe Mon­tan­re­gi­on Erzgebirge/Krusnohorí. Zudem zählt der Alt­ham­mer, in dem bis 1914 Bunt­me­tall ver­ar­bei­tet wor­den ist, zu den weni­gen der ehe­mals zahl­rei­chen säch­si­schen Ham­mer­wer­ke, die bis heu­te funk­ti­ons­fä­hig erhal­ten geblie­ben sind. Damit die­se Funk­ti­ons­fä­hig­keit auch in Zukunft sicher­ge­stellt ist, wer­den Tei­le der Ham­mer­tech­nik und der Bau­sub­stanz seit Herbst 2023 umfang­reich saniert.

Laut dem Olbern­hau­er Bau­amts­lei­ter Ste­fan Proksch sei­en zunächst Beschä­di­gun­gen an der in die Jah­re gekom­me­nen höl­zer­nen Ham­mer­tech­nik ent­deckt wor­den. War ursprüng­lich die Erneue­rung von zwei Was­ser­rä­dern, zwei­er Was­ser­rad­wel­len sowie eines Was­ser­kas­tens vor­ge­se­hen, hat sich der Umfang der Sanie­rungs­ar­bei­ten nach der Demon­ta­ge der betrof­fe­nen Bau­tei­le immens ver­grö­ßert. „Erst da hat­ten wir freie Sicht auf die dahin­ter­lie­gen­den Natur­stein­mau­ern,“ erklärt Ste­fan Proksch. Auch dort sei­en Beschä­di­gun­gen fest­ge­stellt wor­den, die eine Sanie­rung erfor­der­lich mach­ten.

In den zurück­lie­gen­den Wochen wur­den die west­li­che Außen­wand des Alt­ham­mers und Tei­le der Mau­er des Was­ser­gra­bens erneu­ert. Als umfang­reichs­te Auf­ga­be erwies sich aller­dings die Sanie­rung des Gewöl­bes über dem Lager des klei­ne­ren der bei­den Was­ser­rä­der. Die­ses wur­de kom­plett her­un­ter­ge­bro­chen und anschlie­ßend neu auf­ge­baut.

Nach Abschluss der Bau­maß­nah­men erfolgt nun der Ein­bau der neu­en Ham­mer­tech­nik. Als ers­tes Bau­teil wur­de die klei­ne­re von zwei Was­ser­rad­wel­len ange­lie­fert. Die aus einem Eichen­stamm gefer­tig­te Wel­le wiegt rund eine Ton­ne bei einer Län­ge von knapp vier Metern. „An ihr wird das klei­ne Was­ser­rad mon­tiert, wel­ches für den Antrieb des Kas­ten­ge­blä­ses für das Schmie­de­feu­er sorgt“, erklärt Muse­ums­di­rek­tor Las­se Eggers.

Unter Zuhil­fe­nah­me von Mit­teln aus zwei säch­si­schen För­der­pro­gram­men sowie För­der­mit­teln der Bun­des­be­auf­trag­ten für Kul­tur und Medi­en hat die Stadt Olbern­hau rund 320.000 Euro in die jet­zi­ge Sanie­rung des Alt­ham­mers inves­tiert. Das Ham­mer­ge­stell, an dem die drei Häm­mer befes­tigt sind, war bereits vor weni­gen Jah­ren saniert wor­den.

Das nächs­te High­light steht schon an: Die erneu­er­te Ham­mer­tech­nik wird zum Fina­le des Grüntha­ler Som­mers „Welt­erbe in Flam­men mit Muse­ums­nacht“ spek­ta­ku­lär ange­strahlt und von den Muse­ums­mit­ar­bei­tern vor­ge­führt. „Der Muse­ums­ein­tritt ist bereits im Ein­tritt zum Musik- und Lich­te­vent ent­hal­ten“, weist Las­se Eggers hin.

Muse­en der Stadt Olbern­hau