Olbernhau: Angesichts der langen Frostperiode vom 18. bis 26. April mit der einen „tödlichen“ Nacht für alle frostempfindlichen Pflanzen bzw. jungen Triebe jeglicher Art durch den zwölfstündigen Luftfrost und sogar 13,5 Stunden Bodenfrost vom 22. zum 23. April, stellte sich die Frage: Waren das schon die Eisheiligen? Im Nachhinein kann man das mit dieser Mai-Auswertung ganz klar verneinen. Frost dieser Art ist eigentlich für April ganz normal und hat mit dem legendären Eisheiligen-Zeitraum vom 11. bis 15. Mai generell nichts zu tun. Ein erfahrener Gärtner wird dies immer im Auge behalten, mit entsprechender Karenzzeit im Fall des Falles auch für ein paar Tage nach hinten.
Im Falle des diesjährigen Mai zeigten sich die eisigen Gesellen zwar vergleichsweise mild, aber das Diagramm zeigt doch recht deutlich den Temperaturknick, inklusive leichtem Bodenfrost am 9. Mai mit minus 0,6 Grad. Danach war das Thema Frost zum Glück endgültig durch. Diese zwar kalten aber eben auch klaren Nächte eröffneten mit dem abendlichen Blick zum Himmel am 10. Mai ein für die meisten wahrscheinlich noch nie gesehenes Schauspiel dieses Ausmaßes: Polarlichter mit einer unheimlich (licht)-starken Intensität für unsere Breiten.
Danach blieb es zwar weiterhin deutlich zu trocken, so wie in der gesamten ersten Monatshälfte. Doch es gesellte sich für fünf Tage in Folge ein sehr unangenehmer, starker Ost- bis Südostwind mit bis zu Windstärke 7 dazu.
Am 19. und 20. Mai zogen über den Tag verteilt teils kräftige Schauer südlich über den Erzgebirgskamm an der Region vorbei. Am Abend darauf (21.) bekam dann endlich auch Olbernhau mit über 12 Liter pro Quadratmeter etwas von dem dringend benötigten Regen ab. Fast doppelt soviel (21,7 l/qm) in nur rund einer Stunde kamen während eines mittäglichen Gewitters am 27. Mai vom Himmel. Weitere Schauer und Gewitter folgten und so wurde aus der trockenen ersten Hälfte sogar noch ein zu nasser Mai mit 92,8 Liter pro Quadratmeter, was 120 Prozent des langjährigen Mittels entspricht. Die Sonnenscheindauer erreichte mit nur 93 Prozent, so wie vorher schon die Monate Februar bis April, erneut nicht das Soll.
Bei den Tagestemperaturen gab es keine Ausreißer nach oben oder unten. Das heißt, es gab weder besondere Wärme wie zum Beispiel Sommertage, noch recht extreme Kühle. Fast ausnahmslos bewegten sie sich zwischen 15 und 23 Grad.
Schlussendlich führte das mit einer positiven Abweichung um 1,8 Grad zum 13. Monat in Folge, der zu warm ausfiel. Das bleibt natürlich auch nicht ohne Folgen auf die Statistik der Jahreszeiten. Nach dem drittmildesten Winter war es nun, genau wie deutschlandweit, auch hier in der Region das wärmste Frühjahr.
D. Christoph