Olbernhau: Gleich zwei, jedoch unterschiedliche, Sonderausstellungen wurden vor wenigen Tagen im Stadtmuseum Olbernhau eröffnet. Gezeigt werden zum einen Olbernhauer Schulgeschichten. Die Ausstellung erinnert an die vergessene Lehrmittelfabrikation in Olbernhau, zeigt besondere (Schul-)bücher, berichtet von der Bedeutung von Schulen für ihre Ortsteile und präsentiert in einer Medieninstallation die Vielfalt der Olbernhauer Schulgebäude. Das älteste Ausstellungsobjekt stellt ein Mathebuch von 1780 dar und ein Gruppenbuch von 1968 zeigt, dass Schulalltag nichts weniger sein kann als Weltgeschichte. Für Schulklassen hat das Museum eine besondere Aktion zum Mitmachen vorbereitet: Schreiben mit dem Federhalter. Mit historischen Metallschreibfedern und ohne zu Klecksen die verschlungenen Buchstaben der Sütterlinschrift zu Papier bringen. Eine Herausforderung für die ganze Klasse und bestimmt auch für die Lehrkraft!
Bei der zweiten Schau handelt es sich um eine Wanderausstellung mit Werken aus der landkreiseigenen Sammlung Erzgebirgischer Landschaftskunst. Im Erzgebirge, dessen historische Entwicklung in hohem Maße von landschaftlichen Aspekten, wie Geologie, Klima und Vegetation geprägt ist und dessen Kultur auf diesen entsprechend aufbaut, ist Kunst ohne Landschaft nahezu undenkbar. Viele Generationen von Künstlern haben sich mit der Landschaft des Erzgebirges, ihrer Schönheit, aber auch ihrer bergbaulichen Prägung auseinandergesetzt.
Zum 20-jährigen Bestehen der Kunstsammlung zeigt das Stadtmuseum Olbernhau eine Auswahl der Werke. Hier können alle Facetten des Erzgebirgskreises in einer Vielfalt der Techniken, von Holz- und Linolschnitt bis zum Ölgemälde, bestaunt werden.
Bis Januar 2024 besteht Gelegenheit, beide Sonderausstellungen in Augenschein zu nehmen. Sie besitzen einen klaren regionalen Fokus und laden dazu ein, ein bekanntes Thema aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Eggers/EK-Red.