Olbernhau: Für alle Wetterinteressierten hat der Olbernhauer Hobbymeteorologe Dirk Christoph für die Leser des ERZGEBIRGE KURIER das Wetter des Monats Juni analysiert. Aber lesen Sie selbst:
Den auf Grund der anhaltenden Trockenheit im Frühjahr benötigten Landregen gab es auch im Juni nicht. Dafür, wie schon im Mai, sehr regional mitunter unwetterartige Gewitter mit großen Regenmengen in sehr kurzer Zeit. Am 1. Juni blieben dabei auch Teile von Olbernhau nicht verschont. An meiner Messstation kam mit 51 Litern pro Quadratmeter deutlich mehr Wasser vom Himmel als im gesamten Monat Mai. Der Großteil ergoss sich binnen 40 Minuten als Starkregen der kurzzeitig mit Hagel vermischt war. Den letzten Regen dieser Dimension in so kurzer Zeit gab es vor elf Jahren, am 22. Mai 2007.
Weitestgehend trocken und mit bis zu 27 Grad angenehm warm verlief der Rest der ersten Monatsdekade. Recht kühl hingegen zeigten sich drei Tage (12. bis 14.), die mit einem ergiebigen nächtlichen Regen begannen. Es sollte wohl die Schafskälte sein, die sich damit zumindest pünktlich gezeigt hätte. Doch das stimmte nicht so ganz. Nach einer Woche mit gemäßigter Wärme stellte sich mit einer nördlichen Luftströmung eine dreitägige (22. bis 24.) noch deutlich kältere Phase ein.
Den negativen Höhepunkt markierte dabei der 23. Juni, der mit seiner Höchsttemperatur nicht über 11,2 Grad hinauskam. Das entspricht in etwa dem normalen Temperaturniveau von Ende Oktober! So ganz einmalig sind aber auch Ende Juni solche über einige Tage andauernde Kaltlufteinbrüche nicht. Vergleichbares findet man zum Beispiel 2013 und 1996. Dennoch schließt der Juni insgesamt mit einem komfortablen Temperatur-Plus von 1,1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel ab. Die Niederschlagsbilanz ist nur dank des Starkregens vom 1. Juni etwas über dem Soll. Ohne diesen würde erneut die Hälfte fehlen.
D. Christoph