Olbernhau: Maßgeblich bestimmt wurde das Wetter im Oktober von drei zum Teil ungewöhnlichen Sturmtiefs. Sturmtief Nummer eins namens „Xavier“ stürmte am 5. Oktober hauptsächlich nördlich unserer Region. Einzelne Böen bis zur Stärke 8 gab es in Olbernhau dennoch. Viel mehr spielte an diesem Tag, so wie während der gesamten ersten Monatsdekade, der Niederschlag die große Rolle. Bis zum 10. Oktober fiel mit über 54 Liter pro Quadratmeter bereits mehr Regen als im Mittel für einen gesamten Oktober. Am Monatsende stand mit 117,7 Liter soviel Regen zu Buche wie seit 1981 nicht mehr.
Zur Monatsmitte kam Sturmtief Nummer zwei ins Spiel. Eigentlich handelte es sich dabei um einen Hurrikan. Dieser entstand wie gewöhnlich im Atlantik westlich von Afrika. Überraschenderweise verließ dieses Gebilde, „Ophelia“ genannt, die Normalität und zog nicht wie üblich nach Westen Richtung Mittel- oder Nordamerika, sondern nahm Kurs auf die Britischen Inseln. Über Mitteleuropa lag zu dieser Zeit das große Hoch „Tanja“. Es bescherte Deutschland herrlich goldenes Oktoberwetter. Doch dieser Hurrikan, der sich auf dem Weg nach Norden zum Orkan abschwächte, wurde auf ganz andere Weise auch für unsere Region hochwirksam. An seiner Ostflanke saugte er jede Menge sehr warme Luft heran. So gab es nicht nur neun trockene Tage am Stück, sondern auch fünf Tage mit mehr als 20 Grad. Höhepunkt: Am 17. Oktober zeigte das Thermometer mit genau 25,0 Grad einen neuen Temperaturrekord in Olbernhau für Oktober an, was gleichzeitig einem Sommertag entsprach.
Sturmtief Nummer drei „Herwart“ traf am 29. Oktober auch unsere Region mit aller Wucht. Der gern als Vergleich herangezogene Orkan „Kyrill“ am 18. und 19. Januar 2007 tobte zwar länger und im Schnitt mit rund 20 km/h mehr in Spitzenböen. Aber er wehte aus Südwest, „Herwart“ dagegen in Olbernhau mit Spitzenböen der Stärke 10 aus Nordwest, also genau der Flöhatalrichtung entlang.
D. Christoph