Kurort Seiffen: Gleich zwei freudige Anlässe wurden vor wenigen Tagen in der Gemeinde Seiffen gebührend gewürdigt.
Anlass bildete zum Einen die feierliche Übergabe der Urkunde für die Rezertifizierung als „Staatlich anerkannter Erholungsort“. „Alle Anforderungen an die geforderten Kriterien, zu denen u. a. auch Lärm, Klima, Wasser, Gastronomie wie auch die Familienfreundlichkeit zählen, wurden erneut erfüllt. Der Ort überzeugt auch jetzt wieder und lädt zum Wandern, Schauen und Radfahren ein, getreu dem Slogan »In Seiffen ist immer Saison«“, verdeutlichte Barbara Meyer vom Sächsischen Wirtschaftsministerium aus Dresden in ihrer Begründung zur erneuten Verleihung des Prädikates. Gewürdigt werde damit auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Ortes. So zählte beispielsweise die Sommerrodelbahn zu den neueren Attraktionen. Nicht vergessen werden dürfe auch die lange Holzkunsttradition, die von rund 140 Betrieben ausgeübt werde und durch ihre einzigartige Vielfalt überzeuge.
Den zweiten wichtigen Anlass bildete die offizielle Inbetriebnahme eines neuen Objektes, das ab sofort im einstigen Eingangsbereich des Spielzeugmuseums in Augenschein genommen werden kann. Dabei handelt es sich um einen „Mechanischen Heimatberg“ vom einheimischen Kunsthandwerker Günther Zielke, der mit einer Vielzahl an gedrechselten und geschnitzten Figuren vom einstigen Leben und den Arbeiten der erzgebirgischen Bergleute erzählt. Viele Szenen werden durch eine phantasievolle Mechanik beweglich gehalten und widerspiegeln auf lebendige Weise verschiedene Arbeitsbereiche. „Die bergmännischen Gebäude und technischen Anlagen sind aufwändig und detailliert gearbeitet, darunter Modelldarstellungen der Ehrenfriedersdorfer Pumpe aus dem Sauberg“, so Günther Zielke. Die Pochstätte eines Pferdegöbels, Stollenanlagen, bergmännische Transporteinrichtungen, Szenen unter Tage wie auch die Nachbildung des legendären, im Nachbarort Deutschneudorf befindlichen, Fortunastollens beeindrucken den Besucher, der zudem per Videovorführung einen Blick hinter die Kulissen werden darf.
„Die vom Seiffener Günther Zielke als Auftragsarbeit bereits im Jahr 2008 geschaffene mechanische Anlage knüpft in einzigartiger Weise an die im Erzgebirge seit Jahrhunderten vorhandene Tradition sogenannter »Buckelbergwerke« an“, unterstrich Museumsleiter Dr. Konrad Auerbach und dankte dem bisherigen Besitzer sowie den am Umzug des zeitgeschichtlichen Objektes ins Spielzeugmuseum beteiligten Mitgliedern der Seiffener Bergbrüderschaft. „Das die Gemeinde überhaupt in die Lage versetzt wurde, den Heimatberg zu erwerben, ist dem Gemeinderat zu verdanken, der sich für den Kauf und damit dem Verbleib im Ort ausgesprochen hat“, führte Bürgermeister Martin Wittig abschließend aus.
Eh