Olbernhau: Wer seinen monatlichen Heizenergieverbrauch so ein wenig kontrolliert, der hat es sicher bemerkt, der November 2016 unterscheidet sich zum Teil recht deutlich von seinen Vorgängern. Die Wetterstatistik untermauert dies mit der kältesten ersten Monatshälfte seit 1980. In zehn der 15 Nächte trat bereits Nachtfrost auf, an einem Tag blieb sogar der Tageshöchstwert im Minusbereich. Für diesen Zeitraum ergibt das einen Durchschnitt von 1,0 Grad, vier Grad kälter als normal. Zum gleichen Vorjahreszeitraum fällt die Differenz mit über acht Grad sogar noch gravierender aus. Schuld daran war vor allem Hoch Siegfried, das über dem Baltikum liegend, zusammen mit wechselnden Tiefs an seiner Westflanke den Weg von Norden ebnete für den ersten größeren Kaltluftvorstoß der Wintersaison. So gab es am Abend des 7. Novembers die ersten Schneeschauer und am Morgen des 9. dann die erste zwei Zentimeter dünne weiße Überraschung. Da an Niederschlag nichts nachfolgte und die Erde noch relativ warm war, taute dieser binnen zwei Tagen komplett weg.
Die erste Monatshälfte abgehakt, vollführte das Wetter am 16. ganz pünktlich eine Kehrtwende. Durch Tiefdruckeinfluss bedingt, wurde es zwar zunächst regnerischer aber auch deutlich milder. So waren am 17. und 18. November plötzlich wieder zweistellige Temperaturen bis 13 Grad drin. Der erneute Rückgang ließ zwar nicht lange auf sich warten, dafür blieb es fast die gesamte dritte Dekade trocken. Das verschaffte der Sonne ihren Spielraum, abhängig davon, ob der tagelang hartnäckig über den Kamm schwappende böhmische Nebel sich bis Olbernhau ausbreiten konnte oder nicht. Mit einer erneuten kurzen weißen Stippvisite von drei Zentimetern am Abend des 30. verabschiedete sich der November.
Unterm Strich gehört er neben den drei sonnenscheinreichsten auch zu den drei trockensten November-Monaten der vergangenen zehn Jahre. Letztmalig so kalt war es über den gesamten Monat betrachtet 2007.
D. Christoph