Olbernhau: Was lange währt, wird gut. Das alte Sprichwort kann sich mit Sicherheit auch das Kirchspiel Olbernhau auf seine Fahne schreiben, wenn das neue Gemeindezentrum am 16. Oktober 2016 offiziell seiner Bestimmung übergeben wird.
„Angefangen hat alles 2009, als sich unsere Kirchgemeinde mit der Frage beschäftigen musste, das in die Jahre gekommene Lutherhaus zu sanieren. Mehrheitlich wurde im Kirchenvorstand die Meinung vertreten, dass das vorhandene Lutherhaus den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird“, schildert Pfarrer, Dr. Martin Beyer. Im Ergebnis eines Gespräches mit dem Architekten Schaufel sei als Alternative der Vorschlag gefallen, einen Anbau an das Pfarramt an der Blumenauer Straße zu errichten und damit die Kirchenarbeit zu konzentrieren. „Während wir uns im Kirchenvorstand schnell mit dieser Lösung anfreunden konnten, waren die Reaktionen der Gemeindemitglieder zwiespältig und nicht jeder war anfangs davon begeistert. In der Folge wurde viel diskutiert, so dass letztendlich die mehrheitliche Zustimmung für das Bauvorhaben vorlag“, führt Dr. Beyer fort.
Was folgte, sei die Klärung der Finanzierung gewesen, um das Projekt anzuschieben. „Neben dem zu erbringenden Eigenanteil, musste die Landeskirche für das Vorhaben begeistert, so dass diese den Bau genehmigt, und als 3. Quelle, gemeinsam mit der Stadt Olbernhau, die Fördermittelfrage geklärt werden“, so Dr. Beyer, der in diesem Zusammenhang darauf hinweist, dass das Vorhaben, für das am Ende rund 1,1 Mio Euro zu Buche stehen werden, nie einen wirklichen Rückschlag erlitten habe.
Nachdem zwischenzeitlich der Anbau von Seiten der Landeskirche positiv beschieden worden war, wurde die Stadt Olbernhau ersucht, das Vorhaben zu unterstützen. „Da gleichzeitig der Anbau an das Gymnasium Olbernhau von der Kommune unterstützt wurde, war es nicht sicher, ob unsere Kirchgemeinde mit Geld aus dem Stadtsäckel für das Vorhaben rechnen konnte“, führte der Vorsitzende des Kirchenvorstandes ins Feld.
Mehrheitlich sprach sich der Olbernhauer Stadtrat für die Finanzhilfe aus, so dass im Frühjahr 2015 die Bauarbeiten in Angriff genommen werden konnten mit der Zielstellung, den Rohbau und das Dach bis zum Jahresende fertigzustellen.
„Nach dem sich abzeichnete, dass die geplanten Geldmittel nicht ausreichen, ersuchten wir erneut die Stadt, die uns gewährte Unterstützung aufzustocken, was von den Stadträten mehrheitlich absegnet wurde“, bringt Dr. Martin Beyer seine Freude zum Ausdruck.
Der in den zurückliegenden Monaten entstandene Anbau an das Pfarramt verfügt über einen großen und einen kleinen Saal, die verbunden werden können und insgesamt rund 150 Plätze bieten. Das Gebäude beherbergt zudem je einen Raum für Jugendliche und Kleinkinder sowie eine Küche, Sanitär- und Abstellräume und ist mit dem Altbau verbunden. Der offizielle Hauseingang ist von der Hofseite aus erreichbar.
Die feierliche Einweihung erfolgt am 16. Oktober, 14.00 Uhr, mit einem Gottesdienst im Garten. Im Anschluss warten u. a. Sektempfang, Kaffee und Kuchen sowie Livemusik auf die Besucher und es besteht Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten bei einem Rundgang zu erkunden.
Eh