Aus der Stadtratssitzung

Olbern­hau: Im Rah­men der jüngs­ten Stadt­rats­sit­zung erläu­ter­te Stadt­käm­me­rin Bir­git Diet­ze den Stadt­rä­ten die Halb­jah­res­ana­ly­se zum aktu­el­len Haus­halts­jahr der Stadt Olbern­hau. Unter ande­rem infor­mier­te sie, dass die Stadt eine Gewer­be­steu­er­sum­me in Höhe von 2,2 Mio Euro zurück­ge­zahlt habe. „Das bedeu­tet, dass die städ­ti­schen Rück­la­gen auf 3,5 Mio Euro geschrumpft sind“, so Diet­ze, die aber gleich­zei­tig beton­te, dass die Stadt unab­hän­gig die­ser Tat­sa­che nach wie vor liquid sei und alle noch in die­sem Jahr geplan­ten Invest­maß­nah­men in Angriff bzw. abge­schlos­sen wer­den könn­ten. Für die nächs­ten Jah­re bedeu­te dies jedoch, dass die Stadt ange­hal­ten sei, künf­tig mehr Wert auf die eige­nen Immo­bi­li­en zu legen und spar­sa­mer zu wirt­schaf­ten, was zu Abstri­chen bei der Pla­nung des Anbaus an die Ober­schu­le sowie bei der Aus­stat­tung des Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trums füh­ren wer­de.

Außer­dem gab Bir­git Diet­ze zu beden­ken, dass sich die Pla­nung des Haus­hal­tes für 2017 schwie­rig gestal­te, da exak­te Richt­wer­te für die all­ge­mei­ne Schlüs­sel­zu­wei­sung im Hin­blick auf den Zusam­men­schluss mit der Gemein­de Pfaf­f­ro­da noch nicht vor­lä­gen. „Aus die­sem Grund wur­de vor­erst für den Haus­halt 2017 kei­ne all­ge­mei­ne Schlüs­sel­zu­wei­sung ein­ge­plant“, unter­strich die Käm­me­rin.

Einen wei­te­ren wich­ti­gen Tages­ord­nungs­punkt bil­de­te der Tätig­keits­be­richt der gebil­de­ten Arbeits­grup­pe für das Muse­um Sai­ger­hüt­te im Zuge des ange­streb­ten Welt­erbe­ti­tels. Ein­lei­tend dazu dank­te das Olbern­hau­er Stadt­ober­haupt, Heinz-Peter Hau­stein, der Arbeits­grup­pe Sai­ger­hüt­te, unter Lei­tung von CDU-Stadtrat Mar­kus Gor­ny, für die Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung des vor weni­gen Tagen statt­ge­fun­de­nen Schmie­de­tref­fens. Die Gäs­te des inter­na­tio­na­len Tref­fens hät­ten sich beein­druckt gezeigt, über wel­ches Klein­od Olbern­hau mit der Sai­ger­hüt­te ver­fü­ge. „Unser Ansporn muss es sein, deren wei­te­ren Aus­bau anzu­ge­hen“, so Hau­stein.

Im Tätig­keits­be­richt infor­mier­te im Anschluss Mar­kus Gor­ny über die bis­lang erreich­ten Ergeb­nis­se der Arbeits­grup­pe und beton­te ein­lei­tend, „dass, auch wenn der Antrag auf Aner­ken­nung als Welt­kul­tur­er­be vor­erst zurück­ge­zo­gen wur­de, wird dar­an fest­ge­hal­ten und der über­ar­bei­te­te Antrag 2017 neu ein­ge­reicht“. Zu den drei Schwer­punk­ten, die sich die Arbeits­grup­pe gesetzt hat, zäh­len die Auf­nah­me als Welt­kul­tur­er­be, die Ver­bes­se­rung der Attrak­ti­vi­tät des Denk­mal­kom­ple­xes sowie die Durch­füh­rung wei­te­rer Schmie­de­tref­fen. Als ers­te Erfol­ge bezeich­ne­te Mar­kus Gor­ny, dass u. a. die Sai­ger­hüt­te nun­mehr über ein W-LAN-Netz ver­fü­ge, der Park­platz neu aus­ge­schil­dert, 4 neue Hin­weis­ta­feln im Ter­rain auf­ge­stellt wur­den und die Muse­ums­mit­ar­bei­ter über eine tra­di­tio­nel­le Dienst­klei­dung ver­fü­gen. Um Ver­wechs­lun­gen mit gleich­lau­ten­den Denk­mä­lern in der Regi­on zu ver­mei­den, habe sich die Arbeits­grup­pe dar­auf ver­stän­digt, dass der Alt­ham­mer nun­mehr als Kup­fer­ham­mer ver­mark­tet wer­den soll. Als offe­ne Bau­stel­len benann­te Mar­kus Gor­ny die Anbrin­gung wei­te­rer Weg­wei­ser sowie deren ein­heit­li­che Gestal­tung und den Ersatz feh­len­der Lam­pen im Bereich der Stra­ßen­be­leuch­tung im Sai­ger­hüt­ten­are­al. „Wei­te­re Ide­en sind vor­han­den. Die Arbeits­grup­pe wird der Ver­wal­tung bis zum Herbst ein Finan­zie­rungs­kon­zept vor­le­gen, damit die Maß­nah­men im kom­men­den Stadt­haus­halt ein­ge­plant wer­den kön­nen“, been­de­te Mar­kus Gor­ny sei­ne Aus­füh­run­gen.

Grü­nes Licht erteil­ten die Stadt­rä­te an die­sem Abend der Ver­ga­be von Bau­leis­tun­gen. Fort­ge­setzt kön­nen damit die Bau­ar­bei­ten am Unte­ren The­sen­bach in der Orts­la­ge Blu­men­au im Zuge der Besei­ti­gung von Hoch­was­ser­schä­den. In Angriff genom­men wer­den kön­nen auch Stra­ßen­bau­ar­bei­ten im Bereich des Kirch­we­ges im Orts­teil Ober­neu­schön­berg. Bür­ger­meis­ter Heinz-Peter Hau­stein brach­te ein­lei­tend sei­ne Freu­de dar­über zum Aus­druck, dass es gelun­gen sei, die Finan­zie­rung des rund 300.000 Euro teu­ren Bau­vor­ha­bens zu sichern. Begon­nen wür­den zunächst nur die ers­ten bei­den Bau­ab­schnit­te, der drit­te und Letz­te wer­de spä­ter rea­li­siert, führ­te Bau­amts­lei­ter Ste­fan Proksch aus. Der ers­te Bau­ab­schnitt beinhal­te die Errich­tung einer Umlei­tungs­stre­cke von Hüt­ten­grund aus bis Ende Kirch­weg. Der zwei­te Bau­ab­schnitt umfas­se die eigent­li­che Stra­ßen­bau­maß­nah­me mit ein­ge­bun­de­nen Stra­ßen­ent­wäs­se­rungs­ar­bei­ten. „Wir hof­fen auf einen mil­den Win­ter, so dass die Arbei­ten bis April rea­li­siert wer­den kön­nen“, so der Bau­amts­lei­ter.

Ihre Zustim­mung erteil­ten die Stadt­rä­te fer­ner dem Vor­ha­ben „Wie­der­her­stel­lung des zer­stö­ren Ver­teil­bau­wer­kes an der Bie­la im Orts­teil Klein­neu­schön­berg“. Auch bei die­ser rund 90.000 Euro-Maßnahme han­delt es sich um eine Hoch­was­ser­scha­dens­be­sei­ti­gung. Um die­se rea­li­sie­ren zu kön­nen, war die Stadt gefor­dert, im Vor­feld eine umfang­rei­che was­ser­recht­li­che Geneh­mi­gung ein­zu­ho­len. Mit dem Bau wird der bis­he­ri­ge Not­über­lauf erneu­ert, so dass eine künf­ti­ge Zer­stö­rung bei Hoch­was­ser aus­ge­schlos­sen wer­den kön­ne.

Am Ende der Stadt­rats­sit­zung infor­mier­te das Olbern­hau­er Stadt­ober­haupt, dass nach ers­ten Anlauf­schwie­rig­kei­ten der Umbau des künf­tig als Ärz­te­haus genutz­ten Objek­tes an der Bahn­hof­stra­ße 5, nun­mehr im Plan lie­ge. „Zwi­schen­zeit­lich wur­de die För­der­fä­hig­keit des Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trums (MV) bestä­tigt, so dass nun­mehr der ent­spre­chen­de För­der­an­trag gestellt wer­den kann. Das Glei­che trifft auch für den geplan­ten Anbau mit Turn­hal­le und Fach­ka­bi­nett an die Ober­schu­le zu. Bei Letz­te­rem kön­nen wir sogar mit einer 66-prozentigen För­de­rung rech­nen“, mach­te Heinz-Peter Hau­stein deut­lich und ver­lieh sei­ner Hoff­nung Aus­druck, bereits zur nächs­ten Stadt­rats­sit­zung die ers­ten Bau­auf­trä­ge ver­ge­ben zu kön­nen.

Eh