Olbernhau: „Ist bis Dreikönig (6. Januar) kein Winter, so bekommt er fünf bis sieben Kinder“. Diese Bauernregel wird zur Zeit gern zitiert. Die Anzahl dieser kleinen Wintereinbrüche, die damit gemeint sind, sollte man sicher nicht ganz so wörtlich nehmen. Das Prinzip aber ist offensichtlich in diesem Jahr und ganz besonders im Februar sehr zutreffend.
Wie im schon Januar fehlte auch im zweiten Monat des Jahres ein stabiles Winterhoch, das die Tiefs vom Atlantik hätte fernhalten können. Diese wiederum sorgten in der ersten Dekade anfangs sogar für zweistellige Tagestemperaturen und frostfreie Nächte. Viele Wolken ließen der Sonne wenig Raum, dafür blies der Wind, selbst im Flöhatal, häufig recht kräftig. Bedingt (wieder einmal) durch böhmischen Wind und Hochnebel, musste sich am 5. Februar die Region mit 3 Grad begnügen, während zum Beispiel im Westerzgebirge örtlich bis zu 16 Grad gemessen werden konnten.
Ab Dekade zwei änderte sich das Wetter insofern, als dass nun die Temperaturen zumindest nachts in den Frostbereich absanken. An nur einem Tag des Monats (16.) konnte ein Eistag verbucht werden, denn es verblieb die Temperatur auch am Tag mit minus 0,1 Grad minimal unter Null. Ein oder gar kein Eistag im Februar passiert recht selten und trat letztmalig im mildesten Winter der letzten Jahrzehnte 2006/2007 auf.
Temperaturbedingt konnte sich über Nacht hin und wieder eine ein oder höchstens zwei Zentimeter dünne Schneedecke bilden. Diese hatte aber am Tag keine Chance, zumal die Sonne tageweise zwischen zwei und fünf Stunden die Lücken in der Wolkendecke nutzen konnte und schon deutlich an Höhe und somit Kraft gewonnen hat. Die kältesten Nächte allerdings blieben dem Monatsende mit jeweils minus 7,0 Grad am 27. und 28. Februar vorbehalten. Noch dicker kam es am Abend des Schalttages (29.), als es zu schneien begann, was sich bis zum Morgen des meteorologischen Frühlingsbeginns (1. März) zu einer sechs Zentimeter dicken Schneedecke summierte.
D. Christoph