Olbernhau: Am zweitwärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn in Olbernhau vor mehr als 40 Jahren hatte der Berichtsmonat maßgeblichen Anteil. Um beachtliche 4,4 Grad lag das Monatsmittel des Februar über dem langjährigen Mittel. Die seit Wochen nahezu ununterbrochen währende Westwetterlage ließ selbst in den mittleren Erzgebirgslagen keinen strengen Nachtfrost, geschweige denn Eistage, also Minusgrade, am Tage zu. In der kältesten Nacht sank das Thermometer gerade einmal auf minus 2,9 Grad. 19 Nächte blieben sogar gänzlich frostfrei. Dafür gab es bereits sieben Tage mit zweistelligen positiven Temperaturen. Kurioserweise trat der höchste Wert am 17. Februar von 13,8 Grad frühmorgens gegen 3.30 Uhr auf.
Trotz allem gab es im Februar den bisher meisten Schnee dieses Winters. Während zweier Phasen vom 5. bis 9. und vom 26. bis Monatsende lag an insgesamt neun Tagen eine geschlossene Schneedecke von zwei bis höchstens neun Zentimetern. Milde Temperaturen und Regen ließen das seltene Weiß schnell dahin schmelzen.
Insgesamt fiel im vergangenen Monat mit 136 Litern pro Quadratmeter, das entspricht 231 Prozent, so viel Niederschlag wie zuletzt 1961 in Olbernhau in einem Februar.
Das bestimmende Thema des Wetters im Februar war aber der Wind. Mangels eines blockierenden Hochs über Mitteleuropa zog ein Tief, mitunter auch Sturmtief, nach dem anderen über die Region. Der Höhepunkt dabei war Orkantief „Sabine“ am 10. Februar. Die eingeschlossene Kaltfront zog frühmorgens mit Blitz und Donner und einem Temperatursturz binnen weniger Minuten von 11 auf 2,5 Grad über die Region.
Doch auch sonst zeigte sich der Monat von einer recht ungewöhnlich stürmischen Seite. An der Wetterstation in Marienberg wurden 27 Starkwindtage mit Böen der Stärke 6 registriert, fünf davon sogar mit der Stärke 8. Selbst im relativ geschützten Olbernhauer Tal gab es 13 Starkwindtage, das heißt Windstärke 6.
D. Christoph