Aus der Stadtratssitzung

Olbern­hau: „Die Geneh­mi­gung zur Ein­ge­mein­dung der Groß­ge­mein­de Pfaf­f­ro­da nach Olbern­hau zum 1. Janu­ar 2017 liegt nun­mehr vor“, mit die­sen Wor­ten eröff­ne­te Olbern­haus Bür­ger­meis­ter, Heinz-Peter Hau­stein vor weni­gen Tagen die letz­te Sit­zung des Olbern­hau­er Stadt­ra­tes des Jah­res 2016. Gleich­zei­tig infor­mier­te er, dass dadurch das Ent­schei­dungs­gre­mi­um der Stadt ab dem kom­men­den Jahr durch wei­te­re 6 gewähl­te Gemein­de­ver­tre­ter aus Pfaf­f­ro­da ver­stärkt wer­de.

Ein posi­ti­ves Ergeb­nis im Hin­blick auf den Jah­res­ab­schluss 2015 konn­te auch Stadt­käm­me­rin Bir­git Diet­ze in ihrer kur­zen Zusam­men­fas­sung den anwe­sen­den Stadt­ver­ord­ne­ten und Besu­chern der öffent­li­chen Ver­an­stal­tung ver­mel­den. „Im Jahr 2015 hat die Stadt über 4 Mio Euro erwirt­schaf­tet. Der erreich­te Wert wäre eigent­lich noch höher aus­ge­fal­len, denn bei der Haus­halt­pla­nung waren 13.000 Euro an Spen­den­gel­dern mehr ein­ge­plant“, so Bir­git Diet­ze. Ermög­licht wor­den sei das ordent­li­che Jah­res­er­geb­nis u. a. durch Mehr­ein­nah­men an Gewer­be­steu­er, Erträ­ge aus Grund­stücks­ver­käu­fen, der all­ge­mei­nen Schlüs­sel­zu­wei­sung sowie Min­der­aus­ga­ben beim Lohn und geplan­te, aber letzt­end­lich nicht abge­ru­fe­ne, Kos­ten für Sach- und Dienst­leis­tun­gen. „Betrug die Ver­schul­dung zum 1. Janu­ar 2015 noch rund 3,38 Mio Euro, so betrug die Zahl zum 31. Dezem­ber 2015 noch 2,9 Mio Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 327 Euro pro Ein­woh­ner bedeu­tet. Wenn die Stadt in den nächs­ten Jah­ren kei­nen wei­te­ren Kre­dit auf­nimmt, bedeu­tet dies, dass das noch ste­hen­de Rest­dar­le­hen in 7 Jah­ren abge­gol­ten und Olbern­hau damit schul­den­frei ist“, macht die Käm­me­rin deut­lich.

Anleh­nend an die Aus­füh­run­gen von Bir­git Diet­ze beschei­nig­te auch die mit der Prü­fung des Jah­res­ab­schlus­ses 2015 beauf­trag­te B & P GmbH Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft Dres­den der Stadt eine deut­li­che Stei­ge­rung des Ver­mö­gens, das damit auf rund 86 Mio Euro ange­wach­sen sei. Das Ergeb­nis wider­spieg­le bei­spiels­wei­se die deut­li­che Stei­ge­rung des Anla­ge­ver­mö­gens sowie die Ver­bes­se­rung der Eigen­ka­pi­tal­quo­te gegen­über dem Vor­jahr. Die unein­ge­schränk­te Bestä­ti­gung des umfang­rei­chen Zah­len­wer­kes durch das Prü­fungs­un­ter­neh­men erfuhr auch die mehr­heit­li­che Zustim­mung des Stadt­ra­tes.

Als uner­freu­lich bezeich­ne­te das Stadt­ober­haupt die The­ma­tik „Ver­kauf des Heiz­hau­ses“. Nach­dem sich die Stadt­rä­te bereits für den Ver­kauf des Flur­stücks an eine Groß­markt­ket­te posi­tio­niert hat­ten, müs­se der Beschluss zurück­ge­nom­men wer­den, da die Stadt wegen der feh­len­den öffent­li­chen Aus­schrei­bung durch ein Chem­nit­zer Anwalts­bü­ro ver­klagt wer­de. „25 Jah­re hat das Grund­stück kei­nen inter­es­siert. Plötz­lich gibt es zwei Inter­es­sen­ten. Zwi­schen­zeit­lich liegt ein wei­te­res Schrei­ben des Anwalts­bü­ros vor, aus dem her­vor­geht, dass eine Aus­schrei­bung doch nicht erfor­der­lich ist. Ich bin zutiefst ent­täuscht, dass auch der Ver­such unter­nom­men wur­de, die Stadt­rä­te zu beein­flus­sen“, macht Heinz-Peter Hau­stein sei­nem Unmut Luft und bezeich­net das Gan­ze als Ver­drän­gungs­wett­be­werb. „Für ein­hei­mi­sche Unter­neh­men, die ihre Pro­duk­ti­ons­flä­che erwei­tern wol­len, steht das Gewer­be­ge­biet an der Rothentha­ler Stra­ße zur Ver­fü­gung“, beton­te der Bür­ger­meis­ter und erteil­te damit einem Unter­neh­men der Stadt eine Abfuhr, nach­dem die­ses avi­siert habe, ihren jet­zi­gen Pro­duk­ti­ons­stand­ort dort ver­grö­ßern zu wol­len. Nach kon­tro­ver­ser Dis­kus­si­on, wobei mehr­fach die Mei­nung ver­tre­ten wur­de, dass der Stadt beim erfolg­ten Grund­stücks­ver­kauf kein Feh­ler unter­lau­fen sei, einig­ten sich die Stadt­vä­ter, den Beschluss zurück­zu­neh­men und das Grund­stück neu aus­zu­schrei­ben.

Grü­nes Licht erteil­ten die Stadt­rä­te an die­sem Abend fer­ner der Ver­ga­be des Fahr­ge­stel­les für die zu beschaf­fen­de Dreh­lei­ter für die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Olbern­hau. Das wirt­schaft­lichs­te Ange­bot habe ein Unter­neh­men aus Stutt­gart ein­ge­reicht, das für rund 88.000 Euro den Zuschlag erhielt.

Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Goethe-Grundschule Olbern­hau im Jahr 2018 wur­de außer­dem beschlos­sen, das Jubi­lä­um mit einem Stadt­fest zu wür­di­gen und dafür eine Arbeits­grup­pe ins Leben zu rufen, der neben Ver­tre­tern der Schu­le auch Stadt­rä­te, die Stadt­ver­wal­tung sowie Händ­ler der Mit­tel­stän­di­sche Wirt­schafts­ver­ei­ni­gung e.V. ange­hö­ren sol­len.

Fest­ge­legt wur­de auch die Ände­rung des Stra­ßen­na­mens „An der Bie­la“ in der Gemar­kung Klein-und Nie­der­neu­schön­berg, die im Hin­blick auf die Ein­ge­mein­dung von Pfaf­f­ro­da erfor­der­lich gewor­den sei. „Von den ledig­lich sechs betrof­fe­nen Wohn­häu­sern erhal­ten vier den Namen »Im Biela­tal«, die rest­li­chen Häu­ser wer­den in den Weg nach Hutha ein­ge­glie­dert. Die anfal­len­den Kos­ten für die Ummel­dung der Per­so­nal­do­ku­men­te wird die Stadt tra­gen“, führ­te Bau­amts­lei­ter Ste­fan Proksch dies­be­züg­lich aus.

Mit Arne von Sach­sen wur­de auf der Stadt­rats­sit­zung auch der neue Geschäfts­füh­rer der Wohn­wer­ke Olbern­hau GmbH bestä­tigt, der sein Amt zum 1. Janu­ar 2017 antre­te. 4 Bewer­ber hät­ten sich für die Funk­ti­on bewor­ben. Über­zeugt hat­te der 39-jährige Dresd­ner, der über eine 10-jährige Erfah­rung als Wirt­schafts­prü­fer ver­fü­ge und in Kür­ze nach Olbern­hau umsie­deln wer­de. Dem Beschluss vor­aus­ge­gan­gen war die Abbe­ru­fung von Heinz-Peter Hau­stein als Geschäfts­füh­rer der städ­ti­schen Gesell­schaft zum 31. Dezem­ber 2016.

Mit dem Wunsch für ein fro­hes Weih­nachts­fest sowie dem opti­mis­ti­schen Blick nach vorn been­de­te Heinz-Peter Hau­stein die Sit­zung.

Eh