Aus der Stadtratssitzung

Olbern­hau: Mit einer erfreu­li­chen Nach­richt, dass das Jah­res­er­geb­nis für 2015 der Olbern­hau­er Stadt­wer­ke einen sat­ten Gewinn von rund 460 TEu­ro aus­weist, war­te­te Olbern­haus Bür­ger­meis­ter, Heinz-Peter Hau­stein, zur jüngs­ten Sit­zung des Olbern­hau­er Stadt­ra­tes auf. Posi­tiv auch des­halb, da der Groß­teil davon in Höhe von 300 TEu­ro in das Stadt­sä­ckel fließt. „Der Rest ver­bleibt als Liqui­di­täts­rück­la­ge bei der kom­mu­na­len Gesell­schaft“, so das Stadt­ober­haupt. Die­ser Ver­fah­rens­wei­se stimm­ten alle anwe­sen­den Stadt­rä­te ein­hel­lig zu.

Ein­mü­tig beschlos­sen wur­de an die­sem Abend auch die Erwei­te­rung der Gebiets­ku­lis­se, um För­der­mit­tel für den geplan­ten Bau einer Turn­hal­le für die Ober­schu­le Olbern­hau bean­tra­gen zu kön­nen. Ihre Zustim­mung erteil­ten die Stadt­rä­te fer­ner der Ver­ga­be von Pla­nungs­leis­tun­gen für den Turn­hal­len­bau. „Geplant ist ein Anbau an das bestehen­de Ober­schul­ge­bäu­de, der im Erd­ge­schoss eine Ein­feld­turn­hal­le und Sozi­al­räu­me beher­ber­gen wird. In der obe­ren Eta­ge ent­ste­hen Fach­ka­bi­net­te“ führ­te Bau­amts­lei­ter Ste­fan Proksch aus. Bür­ger­meis­ter Hau­stein ergänz­te, „um den För­der­mit­tel­an­trag stel­len zu kön­nen, muss die Bau­pla­nungs­pha­se abge­schlos­sen sein. Sobald die För­der­zu­sa­ge von der Säch­si­schen Auf­bau­bank vor­liegt, kann der Bau star­ten. Ich gehe davon aus, dass das Vor­ha­ben bereits schon 2018, spä­tes­tens 2019 abge­schlos­sen ist“.

Mehr­heit­li­che Zustim­mung erfuhr fer­ner die Ver­ga­be von Bau­leis­tun­gen für den Abriss der eins­ti­gen Rit­ter­guts­scheu­ne. Auf dem Are­al sol­len Park­plät­ze ent­ste­hen, die u. a. auch Pati­en­ten des geplan­ten Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trums zur Ver­fü­gung ste­hen sol­len. Für die Abriss­ar­bei­ten mit einem Wert­um­fang von knapp 37.000 Euro erhielt ein Unter­neh­men aus dem Pfaf­f­ro­da­er Orts­teil Dörn­thal den Zuschlag. Geplant ist, dass die Arbei­ten am 17. Okto­ber begin­nen und bis Novem­ber dau­ern.

Grü­nes Licht erteil­ten die Stadt­rä­te an die­sem Abend auch dem Aus­bau des Breit­band­net­zes in Olbern­hau. Damit soll das Ziel ver­folgt wer­den, jedem Haus­halt im gesam­ten Stadt­ge­biet von Olbern­hau den Zugang zu schnel­lem Inter­net mit einer Geschwin­dig­keit von 100 Mbit/s zu ermög­li­chen, was gegen­wär­tig noch nicht in allen Stadt­tei­len der Fall sei. „Für die 18 km lan­ge Tras­sen­län­ge fal­len Bau­kos­ten von rund 2,2 Mio Euro an, wobei die Stadt auf­grund von För­der­pro­gram­men von Bund und Land ledig­lich 10 Pro­zent schul­tern muss“, führ­te der IT-Verantwortliche der Stadt­ver­wal­tung, Jörg Nes­zt­ler, in die­sem Zusam­men­hang aus. „Vor­ge­se­hen ist dabei die Ver­le­gung von Leer­roh­ren im Stadt­ge­biet, die von den Medi­en­an­bie­tern gemie­tet und die Ein­nah­men der Stadt wie­der zugu­te kom­men“, ergänzt Heinz-Peter Hau­stein.

Mit Span­nung erwar­tet wur­den die Infor­ma­tio­nen, das TIVOLI betref­fend. „Die ins Leben geru­fe­ne Arbeits­grup­pe beschäf­tig­te sich in den letz­ten Mona­ten inten­siv mit der The­ma­tik. Es fan­den u. a. Gesprä­che mit Ver­tre­tern des TIVOLI in Frei­berg sowie der Säch­si­schen Auf­bau­bank statt, mit dem Ziel, eine mög­li­che Wei­ter­be­trei­bung aus­zu­lo­ten. Um das Haus wei­ter betrei­ben zu kön­nen, müss­te grund­sätz­lich eine mul­ti­funk­tio­nel­le Nut­zung ange­strebt wer­den, d. h., Besu­cher aus der Regi­on und dar­über hin­aus sind ein­zu­be­zie­hen. Aller­dings macht sich eine umfas­sen­de Sanie­rung erfor­der­lich, deren Bau­kos­ten mit rund 3,3 Mio Euro ein­ge­schätzt wer­den. Gesamt­be­trach­tet ist mit dem TIVOLI kein posi­ti­ves Betriebs­er­geb­nis zu errei­chen“, fasst der Bau­amts­lei­ter zusam­men und macht deut­lich, „dass die Wei­ter­be­trei­bung des Hau­ses ein Zuschuss­ge­schäft dar­stellt und bei der aktu­el­len, aus­ge­gli­che­nen Haus­halts­la­ge die Stadt über kei­nen Spiel­raum für zusätz­li­che Inves­ti­tio­nen ver­fügt“. Stadt­rat Hart­mut Tan­ne­ber­ger (SPD/ Bürger/Bündnis) bedau­er­te, dass die Stadt finan­zi­ell nicht in der Lage sei, das Tra­di­ti­ons­haus zu über­neh­men, wies in die­sem Zusam­men­hang aller­dings auf die deren Ver­ant­wor­tung dem Umfeld gegen­über hin. Er reg­te an, nach wei­te­ren Lösungs­we­gen zu suchen. „Auch wenn ich den Wunsch hege, das TIVOLI zu erhal­ten, müs­sen wir rea­lis­tisch sein und uns klar dar­über wer­den, das dies im Moment nicht geht. Wir wer­den wei­ter ver­han­deln. Viel­leicht fin­det sich doch noch ein Bie­ter, der das Haus wei­ter betrei­ben will“, been­de­te Hau­stein den Tages­ord­nungs­punkt.

Am Ran­de infor­mier­te Bür­ger­meis­ter Hau­stein, dass zur nächs­ten Stadt­rats­sit­zung Ende Novem­ber die The­ma­tik „Medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­zen­trum“ umfas­send behan­delt wer­den soll und dass die Antrags­un­ter­la­gen zur Ein­ge­mein­dung von Pfaf­f­ro­da nach Olbern­hau nach der Bestä­ti­gung durch das Land­rats­amt und dem Regio­na­len Pla­nungs­ver­band gegen­wär­tig beim Säch­si­schen Staats­mi­nis­te­ri­um des Innern zur Geneh­mi­gung vor­lä­gen. Er gehe davon aus, dass die­se Mit­te Novem­ber vor­lie­gen wer­de, so dass dem Zusam­men­schluss zum 1.1.2017 nichts im Wege ste­he.

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